Der Landtag hat sich heute mit dem Thema „Bioökonomiestrategie für das Land Mecklenburg-Vorpommern entwickeln – Ernährungssicherung und Ressourceneffizienz in den Fokus rücken“ auf Antrag der MV-Koalition beschäftigt und den zugehörigen Antrag beschlossen. Ein Herzensthema für Dr. Sylva Rahm-Präger, Sprecherin für Agrar- und Umweltpolitik der SPD-Fraktion:
„Am 4. Mai 2023 war für Deutschland der so genannte Erdüberlastungstag. An diesem Tag haben wir als Land unsere natürlichen Ressourcen für das ganze Jahr 2023 nach nur vier Monaten aufgebraucht. Damit können wir beileibe kein Beispiel für die Welt sein. Wir müssen mit unseren Ressourcen verantwortungsvoller und bewusster umgehen und dafür brauchen wir eine Bioökonomiestrategie zum nachhaltigen Umgang mit den biobasierten Rohstoffen.
Bioökonomie bedeutet nichts anderes, als die planetaren Grenzen anzuerkennen, zu akzeptieren und unsere Bedarfe und unseren Umgang mit natürlichen Ressourcen an diese Grenzen anzupassen. Für uns in Mecklenburg-Vorpommern bedeutet dies auch wirtschaftliche Chancen.
Wir wollen mehr Wertschöpfung aus unseren Agrarerzeugnissen generieren. Das bedeutet, kluge und nachhaltige Produktentwicklung und Reststoffverwertung bis auf die letzte Kalorie. Und das bedeutet auch, alle Produktnebenströme zu erfassen und daraus Lebensmittel oder Futtermittel zu erzeugen.
Wir brauchen Forschung und Entwicklung, um künftig jeden Baustein unserer Rohstoffe konsequent zu nutzen. Und wir müssen die Frage beantworten, wie die Ernährung der künftigen Generationen aussehen wird und wie wir Ernährungssicherheit auf lange Sicht garantieren können. Dafür soll das Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie (ZELT) gGmbH in Neubrandenburg besser unterstützt und zu einem Kompetenzzentrum für Bioökonomie, nachhaltige Lebensmittelproduktion und gesunde Ernährung in MV ausgebaut werden.
Ziel ist es, die Lebensmittelwirtschaft in MV maßgeblich bei der Entwicklung vermarktungs- und zukunftsfähiger Lebensmittelerzeugnisse zu unterstützen und in Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg ein Start-up-Klima für diese Branche zu schaffen. Versorgung sichern, Ressourcen sparsam einsetzen und Wirtschaft nachhaltig stärken – so einfach kann man Bioökonomie auch fassen.“