Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) zu den P+S-Werften hat heute mit weiteren Zeugenvernehmungen seine Arbeit fortgesetzt. Im Mittelpunkt der Sitzung standen dabei die Aussagen des ehemaligen Leiters des Projektmanagements der P+S-Werften, Axel Jensen. Hierzu erklärt die Obfrau der SPD-Landtagsfraktion für den PUA, Stefanie Drese:
"Da die komplette ehemalige Geschäftsführung der P+S-Werften beharrlich schweigt und von ihrem Aussageverweigerungsrecht im PUA Gebrauch macht, waren die Aussagen von Axel Jensen, der von Juli 2010 bis Ende Juni 2013 Chef des Projektmanagements der Werftengruppe war, besonders interessant.
Jensen stellte dabei vor allem die verheerenden Folgen des Einnahmeausfalls von vertraglich zugesagten Zahlungen im Jahr 2011 heraus. Dadurch wurden die P+S-Werften nach Aussagen Jensens zum Spielball der Zulieferer, die dann immer langsamer arbeiteten, um kein finanzielles Risiko einzugehen. Hinzu kamen Auftraggeber, die diese Situation ausnutzen wollten und verhandelte Preise für Aufträge drücken wollten. Das alles hätte die Werft schwer belastet.
Dennoch kam nach Ansicht Jensens die Ankündigung der Insolvenzanmeldung durch den neuen Geschäftsführer Fuchs zu früh. Denn die Werft hatte Aufträge und sei für den Spezialschiffbau gut gerüstet gewesen.
Allgemein enttäuscht von der Politik zeigte sich der Geschäftsführer der Firma KLH Kältetechnik GmbH und Zulieferer der P+S-Werften, Harald Selck. Sein Rundumschlag hat auch auf Nachfragen wenig konkrete Anhaltspunkte für den PUA geliefert. Selcks Kritik steht auch im Kontrast zum Geschäftsführer des Schiffszulieferers Kaefer, Hans-Jürgen Gefken, der in seiner Vernehmung Anfang November die Bemühungen der Landesregierung für die Zulieferfirmen überaus lobte."