Für eine europäische „Eiweißstrategie" zur Reduzierung von Futtermittelimporten hat sich der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Krüger, am Donnerstag in Schwerin ausgesprochen:
„Für eine nachhaltigere Agrarpolitik muss es unser landespolitisches Ziel sein, mehr Futterpflanzen vor Ort zu produzieren. Damit würden wir die Abhängigkeit von Importfuttermitteln reduzieren und die regionalen Wertschöpfungsketten stärken. Allerdings muss sich die Landespolitik dabei an der Realität orientieren.
So ist es richtig, in Mecklenburg-Vorpommern Leguminosen verstärkt anzubauen. Die heimischen Leguminosen werden aber schon aufgrund der begrenzten Anbaufläche und wegen der im Vergleich zum Soja nicht so hochwertigen Proteine auf absehbare Zeit nicht die Futtermittelimporte komplett ersetzen können.
Deshalb fordere ich eine europäische ‚Eiweißstrategie'. Dabei müssen die klimatisch besseren Bedingungen für den Sojaanbau in den südlichen Ländern der EU berücksichtigt werden. Durch eine europäische ‚Eiweißstrategie' hätten wir die Sicherheit von gentechnikfreien Soja, würden wir einen Beitrag zum Schutz des Regenwalds leisten und könnten die Ökobilanz verbessern. Denn für jede Tonne Soja aus Südamerika wird eine Menge Schweröl für den Transport nach Europa verbrannt.
Deshalb sollte die EU in Abstimmung mit den einzelnen Nationalstaaten an einer gemeinsamen europäischen Eiweißstrategie arbeiten."