SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
„Der 15. Kinder- und Jugendbericht macht deutlich, dass sich junge Menschen nicht über einen Kamm scheren lassen." "Labels wie „Generation-Null-Bock“ oder „Generation-Internet“ sagen nichts über die Befindlichkeiten der Jugend aus, sagt der jugendpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christian Brade. Dabei ist Jugend demographisch gesehen eine Minderheit geworden. Nur noch jeder 9. gehört der Gruppe der 15 bis 24-Jährigen an. Einen ähnlichen Bevölkerungsanteil stellt nur noch die Gruppe der Über-75-Jährigen. Dabei wird deren Zahl in Zukunft steigen, während vor allem in den ländlichen Gebieten die Zahl der Jugendlichen sinkt.

„In einem Land wie MV, in dem große Teile zu den ländlichen Gestaltungräumen gehören, muss die Minderheit der Jugendlichen besonderen Schutz genießen“, ist sich Brade sicher. „Wir müssen besonders darauf achten, dass die regionalen Unterschiede in Deutschland nicht zu einer Benachteiligung der Jugend in unserem Land führen“, so Brade. „Schon jetzt stellt die Infrastruktur in ländlichen Gebieten für manche junge Menschen ein Problem dar.“

Busse fahren seltener, Schule, Wohnort und Orte der Freizeitgestaltung liegen teilweise weit auseinander. Die ohnehin begrenzte freie Zeit wird dadurch weiter eingeschränkt. Die Abhängigkeit von den Eltern wird aus dieser Sicht oft als belastend empfunden. Dennoch schalten die jungen Menschen nicht einfach ab. Viele engagieren sich in Vereinen und sozialen Projekten. Laut dem Kinder- und Jugendbericht nehmen die Jugendlichen die ländliche Region nicht als eine Begrenzung von Handlungsspielräumen wahr, wenn die Gegebenheiten vor Ort ihren Interessenlagen entsprechen. Dazu gehört neben funktionierenden Vereinsstrukturen zum Beispiel auch eine zeitgemäße Internetanbindung.

Auch wenn die Zeit der Jugendrevolten vorüber zu sein scheint, ist Jugend heute alles andere als unpolitisch. Statt jedoch in Parteien einzutreten, finden die jungen Menschen häufig neue Formen des politischen Engagements, ob in zielgenauen Aktionen oder einmaliger Positionierung, wenn ihr Lebensumfeld direkt betroffen ist.

„Dieses kreative Potential gilt es zu fördern. Auch darum unterstützt die SPD-Landtagsfraktion die Verabredung aus dem Koalitionsvertrag, über einen Jugendfonds jährlich 100.000 Euro die demokratische Jugendbeteiligung zu stärken – zum Beispiel in Jugendparlamenten“, so Brade weiter.
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