Dazu erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Julian Barlen:
„Eine Masern-Impfung schützt das Individuum und – fast noch wichtiger – eine Masern-Impfung schützt das soziale Umfeld – also allen voran auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen selber nicht geimpft werden können.
Ob man sich oder seine Kinder gegen Masern impfen lässt, ist also keine rein individuelle Entscheidung, sondern hat direkte, im schlechtesten Fall sehr negative und sogar tödliche Folgen für Dritte. Deshalb sind wir in diesem Falle auch ganz klar der Meinung, dass es unter der Voraussetzung einer problematisch verschlechterten Impfquote legitim ist, auch Zwangsmaßnahmen ins Auge zu fassen.
Was nicht bedeutet, dass wir hier in MV beim Impfstatus eine schlechte Situation hätten: Nirgendwo in Deutschland ist das Risiko, sich mit den Masern zu infizieren, so niedrig wie in Mecklenburg-Vorpommern. In den letzten 10 Jahren gab es 25 Fälle. Dazu trägt vor allem die hohe Impfquote bei.
Deutschlandweit gibt es jedoch viel mehr Menschen als bei uns in MV, die nicht die zweite Impfdosis abgeholt haben. Das ist ein Problem.
Deshalb sind wir auch dafür, auf Bundesebene und dann auch mit Gültigkeit für unser Bundesland wirksame Vorkehrungen für eine erhöhte Impfteilnahme zu ergreifen.
Die Impfpflicht gegen Masern für Kinder in der Kita und Personal in Kitas und Schulen stellt deshalb die Ultima-Ratio dar und muss epidemiologisch begründet und rechtssicher ausgestaltet sein. Genau das ist Ziel der Initiative auf Bundesebene, die auch von der SPD mitgetragen und befördert wird. Deshalb macht es Sinn, sich auf eine große Lösung des Bundes zu konzentrieren.“