Aus dem MV-Schutzfonds wird Geld für die Erforschung und Behandlung gesundheitlicher Corona-Langzeitfolgen bereitgestellt. Das hat heute der Landtag mehrheitlich beschlossen. Hintergrund ist: Bis zu 15 Prozent der mit Coronaviren infizierten Menschen entwickeln ein Post-Covid-Syndrom. Das sind erste Erkenntnisse der Bundesärztekammer. Häufig leiden die Betroffenen unter einer deutlich eingeschränkten Lebensqualität und Teilhabe, die bis zu einer Schul-, Ausbildungs- oder Arbeitsunfähigkeit führen können. „Wir werden jetzt neue Forschungsprojekte zu Long- und Post-Covid an den Universitätskliniken in Rostock und Greifswald anschieben. Insbesondere erkrankte Menschen haben einen Anspruch auf gute medizinische, differenzierte und regional vernetzte Versorgung“, sagt Christine Klingohr, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern.
„Es ist richtig und wichtig, dass wir als Politik heute beschlossen haben, die Gründung des Instituts für Long-Covid in Rostock mit einer Anschubfinanzierung zu unterstützen. Bisher gibt es kein spezialisiertes Institut in Deutschland, das sich vorrangig der Therapie und Erforschung der Long-Covid Erkrankungen widmet. Mecklenburg-Vorpommern nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Das Zentrum bündelt zum einen Fachwissen und dient zum anderen Betroffenen von Long-Covid als Anlaufstelle.
Das Long-Covid-Institut wird sowohl Patient*innen versorgen als auch Haus- und Betriebsärzte schulen. So wird dafür gesorgt, dass auch in den ländlichen Regionen unseres Bundeslandes spezifisches Fachwissen zu Long-Covid verfügbar wird.
Wir schaffen mit der Förderung mehr Sicherheit für viele Long-Covid-Patient*innen, die sich bisher oft hilflos fühlen, weil Anlaufstellen fehlen. Viele von ihnen stehen mit ihren Beschwerden, mit ihren Sorgen und Ängsten allein da. Das wollen wir in MV ändern.
Auch über experimentelle Therapien realistisch aufzuklären, denen häufig ein Wunderheilungscharakter zugeschrieben wird, ist eine weitere wichtige Aufgabe des neuen Instituts.
Um darüber hinaus die Versorgungsstruktur für Long-Covid-Patient*innen in Mecklenburg-Vorpommern zu verbessern, haben wir heute auch Geld für Long-Covid-Ambulanzen an den Universitätsmedizinen in Rostock und Greifswald bereitgestellt. Beide erhalten 2,5 Millionen Euro für Forschungsprojekte und die medizinische Behandlung. Davon sollen unter anderem drei Studien finanziert sowie Stellen für Psycholog*innen und Ärzte geschaffen werden. Ziel ist, derzeitige Therapiemöglichkeiten zu optimieren und weiterzuentwickeln. Dafür werden sowohl innovative Ansätze erprobt, als auch bereits vorhandene klinische Daten ausgewertet und zusammengeführt. Außerdem soll eine Abrechnungssystematik entwickelt werden, um Leistungen im Bereich Long-Covid über die Regelleistungen der Krankenkassen abrechnen zu können.“
09. November 2022
Mehr Geld für Long-Covid-Forschung und bessere Versorgung von Betroffenen in MV
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