SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern

Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich für die Pflege und Förderung des immateriellen Kulturerbes in Mecklenburg-Vorpommern ein. Heute wurde ein Antrag der Koalitionsfraktionen SPD und DIE LINKE im Landtag beschlossen. Dieser soll eine eigene Landesliste für immaterielles Kulturerbe auf den Weg bringen. Damit wird sichergestellt, dass Traditionen, Handwerkstechniken, Feste und Bräuche und vieles weiteres besser sichtbar gemacht, vernetzt und nachhaltig unterstützt werden. Bislang gab es ein bundesweites Verzeichnis für ganz Deutschland und Landeslisten in wenigen anderen Bundesländern.

Dazu erklärt Dr. Anna-Konstanze Schröder, Sprecherin für Heimatpflege, ländliche Räume und bürgerschaftliches Engagement der SPD-Fraktion:

„Das lebendige Kulturerbe ist Teil des Alltags der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Vom Handwerk wie Töpfern oder Reetdachdecken, mediterraner Küche oder Yoga genauso wie niederdeutsches Theater, Chorsingen, Genossenschaftsidee und auch lokal das Tonnenabschlagen auf Fischland-Darß-Zingst oder das Barther Kinderfest – all das und vieles mehr ist gelebtes Kulturerbe, das unzählige Enthusiasten im Land erhalten und weitergeben. Mit der Einführung einer Landesliste geben wir den Ausdrucksformen des Kulturerbes aus Mecklenburg-Vorpommern eine starke Plattform.“

Diese Liste soll nicht nur die bereits für die bundesweite Liste vorgeschlagenen Traditionen umfassen, sondern auch kulturelle Ausdrucksformen, die im Land gepflegt werden, aber bislang wenig Aufmerksamkeit erhalten haben.

Gleichzeitig betont die SPD-Politikerin auch den wirtschaftlichen Faktor. Traditionelle Handwerke, regionale Bräuche und Kulturfeste würden Touristen anziehen sowie Arbeitsplätze erhalten und schaffen.

„Unsere lebendiges Kulturerbe macht Mecklenburg-Vorpommern attraktiv – für Einheimische und Gäste gleichermaßen. Denn alles Kulturerbe verändert sich im Laufe der Zeit. Es ist weltoffen, denn es wird von Menschen und Erfahrungen anderer Regionen beeinflusst. Wer hier lebt oder Urlaub macht, kann die Vielfalt unseres Landes erleben. Indem wir das immaterielle Kulturerbe bekannter machen und stärken, fördern wir Tourismus, Wirtschaft und Gesellschaft“, so Schröder weiter.

Ein weiteres Ziel des Antrags ist es, die Akteurinnen und Akteure besser zu vernetzen und ihre Arbeit zu erleichtern. Ehrenamtlich Engagierte, Museen, Universitäten und Verbände sollen einbezogen werden. Dafür soll bis 2026 ein Konzept ressortübergreifend entwickelt werden, um das Immaterielle Kulturerbe im Land und darüber hinaus bekannter zu machen und gezielter zu fördern.

„In jedem Winkel unseres Landes engagieren sich Menschen mit Leidenschaft für das kulturelle Erbe. Wir wollen ihre Arbeit aber auch die Unterstützungsstrukturen sichtbarer machen, um ihnen bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Das lebendige Kulturerbe wird von Ehrenamtlichen getragen. So bleibt es lebendig und Teil der Auseinandersetzung mit Natur und Gesellschaft im Alltag der Menschen“, betont Schröder abschließend.

Zum Hintergrund:

Immaterielles Kulturerbe umfasst alle Tätigkeiten und alles Wissen, mit denen sich Menschen mit ihrer Natur und Gesellschaft auseinandersetzen. Es ist eine lebendige, moderne und weltoffene Ausdrucksform menschlichen Handelns und betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche: Wirtschaft (Handwerk wie Reetdachdecken, Töpferei, Darßer Fischertüren), Gesundheit (Kneippen), Recht (Genossenschaftsidee), Kultur (Freester Fischerteppiche knüpfen), Landwirtschaft (Kleine Küstenfischerei, Zeesbootsegeln), Bildung (Sagenerzählen), Soziales (Malchower Kinderfest), Tourismus (Tonnenabschlagen auf dem Darß).

  • Sprecherin für Ländliche Räume, Heimatpflege und bürgerschaftliches Engagement
  • Wissenschafts-Europa-Ausschuss und Petitionsausschuss