SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Jörg Heydorn: Integration ist nicht nur Gebot der Menschlichkeit, sondern auch gut für unser Land

Erstmals seit 27 Jahren ist 2014 die Einwohnerzahl in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des Statistischen Amtes wieder gestiegen. Hierzu erklärt der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jörg Heydorn:

„Seit der Wiedervereinigung hat Mecklenburg-Vorpommern über 360.000 Einwohner verloren – so viele wie die Einwohnerzahl der drei größten Städte des Landes (Rostock, Schwerin, Neubrandenburg) zusammen. Es ist daher sehr zu begrüßen, dass im vorigen Jahr erstmals wieder ein kleines Plus bei den Bevölkerungszahlen auf fast 1,6 Millionen Menschen zu verzeichnen ist. Dieses Plus hat viele Ursachen: Gute Bedingungen für Familien im Land, ein im Aufwind befindlicher Arbeitsmarkt mit Fachkräftebedarf, ein positives Image des Landes als Ruhesitz fürs Alter. Und auch die Migration aus dem Ausland hat sich positiv in der Bevölkerungsentwicklung niedergeschlagen.

Die Entwicklung darf aber über eines nicht hinwegtäuschen: 2014 sind in Mecklenburg-Vorpommern über 6.000 Menschen mehr gestorben, als wir junge Erdenbürger begrüßen durften. Diese Entwicklung wird anhalten. Bis 2035 rechnet das zuständige Bundesamt noch einmal mit einem Bevölkerungsverlust von 150.000 Einwohnern für unser Bundesland.

Vor diesem Hintergrund müssen wir uns bewusst werden, dass in der aktuellen Zuwanderung für unser Bundesland die Chancen überwiegen. Unsere Probleme aktuell sind kurzfristige Probleme wie die Organisation von Unterbringungen und Sprachkursen. Unsere Chance langfristig ist es, die Effekte des Bevölkerungsverlustes insbesondere aus den Nachwendejahren abzumildern und einigen besonders negativ betroffenen Landesteilen wieder bessere Perspektiven zu ermöglichen. Die Integration von Flüchtlingen in unser Bundesland ist insofern nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern auch im Interesse von Mecklenburg-Vorpommern.“