Koalitionsfraktionen fordern neues Leitbild für die Raumentwicklung auf Bundesebene Die Koalitionsfraktionen fordern die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene für die Schaffung sogenannter Regiopol-Regionen einzusetzen. Dies ist Gegenstand eines gemeinsamen Antrags, der in der nächsten Woche in den Landtag eingebracht wird. Regiopole sind Großstädte mit einem eigenständigen zukunftsfähigen Profil, im Durchschnitt etwa 150.000 bis 300.000 Einwohnern und Standort einer Hochschule oder Fachhochschule. Sie spielen als Zentrum einer dynamischen Wachstumsregion eine zentrale Rolle. Als klassisches Beispiel für eine Regiopole gilt bundesweit die Hansestadt Rostock.
„Deutschland besteht aus mehr als nur den 11 Metropol-Regionen von Hamburg über Berlin bis München. Wir sind der Auffassung, dass man bei Fragen der Raumordnung nicht immer nur auf die Metropolen aufbauen darf. Ein Land wie Mecklenburg-Vorpommern hat andere Voraussetzungen, aber nicht minder geringe Entwicklungschancen. Diese gilt es gezielt auch durch ein erweitertes Leitbild in der Raumentwicklungsplanung des Bundes zu fördern. Die Regiopol-Region eignet sich dafür hervorragend“, so der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Schulte. „Im Ergebnis kann so das gesamte Land in seiner weiteren wirtschaftlichen Entwicklung gestärkt werden.“
Bisher wurde auf Bundesebene vor allem die Bedeutung der Metropolen unterstrichen und diese als Motoren der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung in den Vordergrund gestellt. Im Umfeld einer solchen Metropole mit internationaler Bedeutung und Erreichbarkeit wie z.B. Hamburg entstehen Verflechtungsräume, die von der Dynamik und Anziehungskraft der Metropole profitieren. Für viele Bereiche Deutschlands und hier insbesondere auch Mecklenburg-Vorpommern, das keine Metropole aufzuweisen hat, greift die bisherige Ausrichtung auf Metropol-Regionen jedoch zu kurz. Stattdessen soll daher ergänzend zu den Metropolen auch die Regiopol-Region als Entwicklungsmotor begriffen werden.