SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern

Während der heutigen Sitzung des Landtages hat die MV-Koalition die Einführung eines betrieblichen Präventionspreises beschlossen. Christian Winter, der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion befürwortet die Einrichtung des Preises:

„Betriebliche Gesundheitsförderung ist vor allem in kleinen und Kleinstbetrieben ein Faktor der Fachkräftesicherung, der zu wenig Beachtung findet. Bereits seit 2009 sind Angestellte in unserem Land durchschnittlich am längsten krankgeschrieben, auch wenn die Quote zuletzt im Vergleich zu 2022 entgegen dem Bundestrend etwas gesunken ist. Gleichzeitig liegt auch das Durchschnittsalter unserer Bürgerinnen und Bürger über dem Bundesschnitt und verschärft den durch den demografischen Wandel verursachten Fachkräftemangel bei uns im Land noch zusätzlich.

Deshalb ist es umso wichtiger, zukünftig die bestehenden Fachkräftepotenziale noch besser zu nutzen. Ein Teilbaustein dafür kann unter anderem eine bessere betriebliche Gesundheitsförderung sein, sodass ältere Beschäftigte überhaupt in der Lage sind bis zu Erreichen des Rentenalters in ihrem Beruf zu arbeiten. Das enorme Knowhow und die wertvolle Rolle älterer Beschäftigter wird so Rechnung getragen.

Mit dem heute beschlossenen Präventionspreis zeichnen wir nicht nur besonders vorbildliche Beispiele in kleinen und Kleinstbetrieben aus und schaffen damit Anerkennung für Betriebe die sich bereits auf den Weg gemacht haben. Gleichzeitig schaffen wir vor allem mehr Aufmerksamkeit für das Thema über die ausgezeichneten Betriebe hinaus und dass in diesem Zusammenhang bisher noch größtenteils ungenutzte Fachkräftepotenzial. Denn wenn wichtige Fachkräfte seltener krank sind und ältere Angestellte länger ohne gesundheitliche Beschwerden arbeiten können, profitieren davon sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber.

Der CDU-Politiker Wolfgang Waldmüller hingegen hat in der Debatte nichts Besseres zu tun, als das Thema ins Lächerliche zu ziehen. Unter Gesundheitsprävention versteht Herr Waldmüller „Klangschalentherapie und Pilates“. Von einem Politiker, der sich selbst als Sprachrohr der heimischen Wirtschaft versteht, muss man in einer Landtagsdebatte bei einem so wichtigen Thema mehr Ernsthaftigkeit erwarten können. Denn gerade in den 58.000 Klein- und Kleinstbetrieben in MV sind gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig. In einer Firma mit drei Angestellten beutet ein Kranker eben nicht, dass ein Drittel weniger gearbeitet wird, sondern oft genug, dass gar nicht gearbeitet werden kann."

  • Sprecher für Arbeitnehmer-, Wirtschafts- und Gewerkschaftspolitik
  • Wirtschaftsausschuss und Finanzausschuss