Jochen Schulte: Kosten je gefahrenem Kilometer sind im Wettbewerb zwischen Bahn und LKW ausschlaggebend
Zur Ankündigung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, in den kommenden vier Jahren jeweils 30 Millionen Euro für die Wettbewerber der Deutschen Bahn im Güterverkehr zur Verfügung zu stellen, erklärt der wirtschafts- und verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Jochen Schulte:
„Grundsätzlich begrüße ich, dass Bundesverkehrsminister Scheuer endlich den Güterverkehr auf der Schiene stärken möchte und 30 Millionen Euro pro Jahr für die Wettbewerber von DB Cargo zur Verfügung stellen will. Dafür werden Investitionen in neue Wagons und Loks, in Digitalisierung und Automatisierung aber nicht ausreichen. Im Wettbewerb zwischen Straße und Schiene sind es immer wieder die Kosten je gefahrenem Kilometer, die den Ausschlag für die Straße geben.
Wenn es Andreas Scheuer ernst ist mit der Forderung, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bekommen, dann muss man vor allem auch über die Trassenpreise sprechen. DB Netze Fahrweg hat im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn von 807 Millionen Euro ausgewiesen. Den Güterverkehrsunternehmen in der Krise durch eine, möglicherweise auch zeitlich begrenzte, Reduzierung der Trassenpreise entgegen zu kommen, hielte ich für einen sinnvolleren Weg.
Denn in der Logistik sind zwei Faktoren maßgebend: Zeit und Preis. Schneller werden Güterverkehre auf der Schiene auch durch neue Loks und neue Technik nur begrenzt. Konkurrenzfähiger zum LKW würden sie durch verringerte Trassenpreise sofort.“
20. Mai 2020