Auf Initiative von Mecklenburg-Vorpommern hat der Bundesrat die Bundesregierung heute aufgefordert, ein „zukunftsfähiges Vergütungssystem“ für die Kindermedizin inklusive der Geburtshilfe sowie für die Kinderchirurgie vorzulegen. Dazu erklärt Julian Barlen, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:
"Wenn sich das Betreiben von Kinder- und Jugendmedizin sowie der Geburtshilfe aufgrund der Fallpauschalen nicht mehr 'lohnt', krankt das deutsche Gesundheitssystem. Auf Initiative unserer Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat der Bundesrat deshalb heute beschlossen, dass von der Bundesregierung ein zukunftsfähiges Vergütungssystem für die Pädiatrie vorgelegt werden muss. Dabei soll auch eine auskömmliche Finanzierung für die Geburtsmedizin mit ihren erhöhten Qualitäts- und Personalbedarfen erreicht werden. Die Behandlung von Kindern benötigt wesentlich mehr Zeit. Das muss bei der Finanzierung der Krankenhäuser stärker berücksichtigt werden. Kinder- und Jugendstationen in deutschen Krankenhäusern gelten viel zu oft nur als Kostenfaktor.
Die Fallpauschalen, mit denen Kliniken ihre Behandlungsfälle vergütet bekommen, haben sich in diesem Bereich nicht bewährt. Darum steht die Kinder- und Jugendmedizin seit vielen Jahren unter Druck.
Die Fallpauschalen sind für die Kinder- und Jugendmedizin nicht auskömmlich und berücksichtigten nicht die hohen Vorhaltekosten. Die systematische Unterfinanzierung der Kinderkliniken muss beendet werden, damit keine Abteilungen mehr abgemeldet werden müssen und die Arbeit in den Kliniken für das Fachpersonal attraktiver wird."
25. Juni 2021
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