Dr. Norbert Nieszery: Menschliche Tragödien infolge des 13. August 1961 zeigen die Sinnlosigkeit von Abschottung
Zum 55. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 1961 hat der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Norbert Nieszery, gegen das Vergessen argumentiert und zugleich neue Mauern und Zäune verurteilt:
„Angesichts der aktuellen Herausforderungen stehen das Wunder der deutschen Einheit und die Tragödien der Teilung natürlich nicht mehr so stark im Fokus. Trotzdem sollten wir uns gerade angesichts der aktuellen Lage noch einmal vor Augen führen, wie sinnlos Abschottung, Unterdrückung der Bevölkerung und kalter Krieg sind.
Der Mauerbau vor 55 Jahren hat nicht nur viele Todesopfer gefordert, sondern auch Familien und Freunde getrennt, kulturellen und wirtschaftlichen Austausch verhindert und letztlich ein ganzes Volk eingesperrt. Wenn heute der Ruf nach neuen Mauern laut wird, sollte sich jeder Bürger die Zeit zwischen 1961 und 1989 ins Gedächtnis rufen.
Angesichts der Flüchtlingsströme müssen wir solidarische Lösungen finden, um auf gesamteuropäischer Ebene menschlich zu helfen und die Gründe für Flucht und Vertreibung effektiv zu bekämpfen. Der Bau von neuen Mauern und Zäunen ist hingegen eine hilflose Geste und genauso zum Scheitern verurteilt, wie der Mauerbau vor 55 Jahren.“
12. August 2016