Heute ging es im Landtag auch um die Weiterentwicklung der Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu erklären Thomas Würdisch und Elisabeth Aßmann, agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag:
„Heute hat die SPD-Fraktion einmal mehr bewiesen, dass wir Agrar- und Forstwirtschaft als wichtigen Baustein von Klima- und Umweltschutz sehen. Die Kombination von Gehölzen mit Ackerkulturen, Gemüsebau oder mit Tierhaltung bietet eine Chance für die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Diese früher weit verbreiteten Agroforstsysteme, auch als Streuobstwiesen und Hudewälder bekannt, werden in der heutigen Landwirtschaft bislang massiv unterschätzt. Dabei bietet diese Art der Landnutzung enorme Chancen – für die Landwirte, für Natur und Umwelt, die Biodiversität und das Klima.
Mit unserer Initiative wollen wir Agroforstsysteme auch in Mecklenburg-Vorpommern populärer machen und über die neue EU-Förderperiode als attraktive Agrarumwelt- und Klimamaßnahme anbieten. In acht Ländern der europäischen Union ist die Agrarbewirtschaftung schon ein probates Mittel für den Klimaschutz auf Ackerflächen. Hierbei sollen beispielsweise Baumreihen auf landwirtschaftlichen Flächen angepflanzt werden. Mit den Baumstreifen können ökologische Rückzugsorte für Niederwild geschaffen werden, das Feld wird vor Erosion geschützt und das Laub bringt zusätzlichen Humus in die Erde. Da die Bepflanzung in Streifen vorgenommen wird, ist eine weitere landwirtschaftliche Nutzung der Ackerflächen gut möglich. Bislang gibt es für Agrofortsysteme keine Agrarförderung. Mit unserem Antrag wollen wir dieses ändern.
Neben der wirtschaftlichen Produktion in Agroforstsystemen – wie Energie- und Wertholz – kann zugleich die biologische Vielfalt und damit das gesamte Anbausystem ökologisch aufgewertet werden. So könnten zusätzlich unter die Bäume mehrjährige Blühstreifen gesät oder Sträucher zur Förderung von Insekten dazwischen gepflanzt werden.
Uns ist wichtig, dass diese Aufwertung auch attraktiv für die Landwirtschaftsbetriebe in ihrer Produktion ist und breite Anwendung findet. Deshalb ist es notwendig die Zeit bis zum Beginn der neuen Förderperiode zu nutzen, um mögliche Fördersätze und rechtliche Rahmenbedingungen im Sinne der Wirtschaftlichkeit und Ökologie zu klären.“