Jochen Schulte: Investitionen in Streckennetz sind zu begrüßen, aber: Berufliches Pendeln und Tourismus bei Vollsperrung wichtiger Bahnstrecken unbedingt berücksichtigen
Zum heutigen Gespräch mit Vertretern der DB AG im Energieausschuss des Landtages Mecklenburg-Vorpommern erklärt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Jochen Schulte:
„Die SPD-Fraktion begrüßt es grundsätzlich, wenn die DB AG in das für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern wichtige Streckennetz investiert, auch wenn Bauarbeiten immer mit Einschränkungen verbunden sind. Aber auch notwenige Baumaßnahmen müssen Rücksicht auf die Umgebung nehmen. Insofern sind die geplanten Arbeiten auf der Strecke Hamburg-Berlin, die mit einer geplanten Vollsperrung vermutlich ab September 2021 einhergehen sollen, insbesondere für die touristische Nachsaison, aber auch für Pendler aus M-V eine ganz erhebliche Belastung. Dies muss die DB unbedingt berücksichtigen. Zu begrüßen ist immerhin, dass die Arbeiten konzentriert innerhalb von zehn Wochen erfolgen sollen.
Wir erachten es perspektivisch als erforderlich, dass auf der Strecke zwischen Hamburg und Hagenow-Land die Planungen für ein drittes Gleis aufgenommen werden und die notwendigen Vorkehrungen zur Errichtung getroffen werden. Insbesondere für den Regionalverkehr von M-V nach Hamburg erachten wir dies als notwendig, um auf dem RE1 attraktive Takte und Fahrzeiten anbieten zu können. Auch die Fertigstellung des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit 1 und damit der durchgängig zweigleisig-elektrifizierte Ausbau bis nach Stralsund gehört nach oben in der Prioritätenliste des Bundes, um die touristische Anbindung der Ostseeküste per Bahn zu verbessern.
Wer es ernst damit meint, den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene zu stärken, der muss auch dafür sorgen, dass auf der Schiene ausreichend Platz für all diese Verkehre ist. Das dritte Gleis von Hamburg nach Hagenow-Land sowie die Fertigstellung des VDE1 sind hierbei wesentliche Bausteine aus Landessicht. Die SPD-Fraktion begrüßt deshalb, dass sich die Landesregierung für diese Maßnahmen im Bund einsetzt. Es wäre eine gute Gelegenheit für Bundesverkehrsminister Scheuer, richtige und sinnvolle Entscheidungen zu treffen und diese Projekte voranzubringen. “
03. Juni 2020