SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Einheitliches Hotel-Sterne-System ausbauen/ Beratung sozialdemokratischer Tourismus-Fraktionssprecher von Bundestag und Länderparlamenten in Neustadt-Glewe Am 11. und 12. September 2006 haben die tourismuspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der SPD-Fraktionen des Bundestages, des Abgeordnetenhauses, der Landtage und Bürgerschaften in Neustadt-Glewe getagt. Zu den behandelten Themen gehörten unter anderem aktuelle tourismuspolitische Fragestellungen zum Mindestlohn, zum Nichtraucherschutz, zur Qualität im Tourismus, zur Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die touristische Entwicklung sowie zu den Auswirkungen der Demographie auf den Tourismus in Deutschland.
Der Sprecher für Tourismuspolitik der SPD-Landtagsfraktion, Detlef Müller, hat sich gegen zusätzliche Bürokratie in Reisebüros ausgesprochen. Diese drohe, wenn die so genannte Versicherungsvermittler-Richtlinie der EU künftig auch auf Reisebüros angewandt werde, so Müller. So habe es die Bundesregierung vor. Das heißt: Die Reiseunternehmen müssten dann die gleichen Anforderungen erfüllen wie große Versicherungsunternehmen. Sie müssten eine umfangreiche Beratung über ihre Versicherungsangebote sicherstellen, diese dokumentieren und mit der Unterschrift der Kunden versehen. Nach Ansicht von Detlef Müller wäre dies unnötiger Aufwand, der mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre, die letztlich der Kunde zahlen müsste. Dies sei nicht gerechtfertigt, weil Reisebüros Reiserücktritts- und Gepäckversicherungen nur nebenbei verkaufen würden, sagte der SPD-Politiker.
Müller forderte daher von der Bundesregierung, dass die EU-Richtlinie wie geplant umgesetzt wird, ohne die Reisebüros zusätzlich zu belasten. Ansonsten würden die Bemühungen zum Abbau von Bürokratie wieder zunichte gemacht.
Ein weiteres Thema der zweitägigen Beratungen war die Qualitätssicherung im Tourismus. Detlef Müller: „Das einheitliche und verständliche Sterne-System, mit dem Hotels bewertet werden, ist jedem bekannt. Es sollte Vorbild für weitere Bereiche sein, in denen zurzeit eine Vielzahl von Qualitätskriterien und -systemen für Verwirrung sorgt.“ Müller nannte als Beispiele konkurrierende Systeme für Campingplätze, Touristen-Informationen, Jugendherbergen usw. Auch die Service-Qualität muss nach Ansicht von Müller an vielen Stellen noch verbessert werden. „Die Ansprüche der Touristen steigen ständig, daher ist gute Qualität ein äußerst wichtiger Wettbewerbsfaktor. Ich unterstütze den Deutschen Tourismusverband bei seinen Bestrebungen, Qualitätsstandards und Zertifizierungen zu vereinheitlichen.“
Ein weiterer Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit der demographischen Entwicklung. Detlef Müller: „Es wird künftig mehr Senioren geben, und ein höherer Anteil der Senioren wird auf Reisen gehen. Daraus ergeben sich Chancen für den Tourismus, der attraktive Angebote für Ältere bereithält. Notwendig sind vielfältigere Angebote als heute, gerade auch im Bereich der Kurz- und Tagesreisen.“