SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Vor 140 Jahren Gründung in Leipzig , Wiedergründung im Osten nach 56 Jahren Vor 140 Jahren, am 23. Mai 1863, versammelten sich in Leipzig Delegierte aus elf Städten, wo sie den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) ausriefen und Ferdinand Lassalle zu ihrem Präsidenten wählten.
Aus dieser Organisation ist die Sozialdemokratische Partei Deutschlands entstanden. Daran erinnerte heute der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Volker Schlotmann.
"Dies war die Geburtsstunde der SPD. Dass die Wiege der deutschen Sozialdemokratie im Osten Deutschlands gestanden hat, soll nicht vergessen werden." "Als älteste Partei in Mecklenburg-Vorpommern verfügt die SPD über eine besonders lange und reiche Tradition. Allerdings war die SPD in Mecklenburg-Vorpommern - wenn man die kurze Zeit legaler Existenz unter sowjetischer Besatzung außer Acht lässt - zwischen 1933 und 1989 verboten. `Sozialdemokratismus war zu SED-Zeiten der schlimmste Vorwurf", so Schlotmann.
Viele Gründungsmitglieder, die sich 1989 daran machten, die SPD wieder zum Leben zu erwecken, gehörten verschiedenen Bürger-, Friedens- und Menschenrechtsgruppen und anderen sozialen Bewegungen an. Sie hatten dabei mit Schwierigkeiten zu kämpfen, welche die DDR-Block-Parteien nicht kannten.
Schlotmann: "Auch wenn die SPD in Mecklenburg-Vorpommern oft im Schatten größerer Parteigliederungen stand, so hat sie doch mit ihrer Entscheidung, die erste SPD/PDS-Koalition in der Bundesrepublik einzugehen, ein neues Kapitel in der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie aufgeschlagen."
Für den Schweriner Fraktionsvorsitzenden ist, historisch gesehen, die Sozialdemokratie Emanzipationsbewegung des vierten Standes der Schwachen und politisch gesehen eine Bewegung zur Befreiung des Menschen.
Schlotmann: "Die konkreten Ziele, die sich daraus ergeben, stellen sich in jeder Generation von neuem und neu." Die Herausforderung liege in der Erkenntnis der Widersprüchlichkeit unserer Zeit, in der die höchsten Produktivkräfte entwickelt würden und die Entfesselung des Atoms den Menschen mit Selbstvernichtung bedrohe. Die Ansammlung ungeheurer Reichtümer stehe parallel neben der Schwierigkeit, allen einen gerechten Anteil an der gemeinsamen Leistung zu verschaffen.
"Verantwortliches Handeln verlangt nach Beständigkeit und muss einer opportunistischen Anpassung an vergängliche Tagesinteressen entzogen sein. Ebenso wahr ist allerdings auch, dass in unserer von einer rasanten Entwicklung geprägten Zeit Bewahrenswertes häufig nur durch Reformen gesichert werden kann", so Schlotmann abschließend.