Jochen Schulte: Landesregierung sollte mit gutem Beispiel vorangehen
Bei den landeseigenen Unternehmen sollen bei gleichen fachlichen Voraussetzungen Frauen vorrangig berücksichtigt werden, so lange signifikant weniger Frauen als Männer in den entsprechenden Gremien vertreten sind – so der Inhalt eines Antrags der Koalitionsfraktionen, der heute im Landtag beraten wird. Hintergrund: In anderen europäischen Ländern gibt es längst eine Frauenquote für Aktiengesellschaften, nur in Deutschland nicht. Daher wächst der Druck aus der EU auf Deutschland: sollte die Wirtschaft den Frauenanteil in Führungspositionen bis 2011 nicht freiwillig erhöhen, will die EU über gesetzliche Vorgaben nachdenken (30%-Quote bis 2015, 40%-Quote bis 2020). Dazu sagte heute der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Schulte:
„Obwohl mittlerweile eine Vielzahl von internationalen Studien nachgewiesen hat, dass gemischte Führungsteams den wirtschaftlichen Erfolg befördern, hat dies nicht dazu geführt, dass mehr Frauen in die höchsten Führungsgremien gelangt sind. Nach wie vor stagniert der Frauenanteil in den Führungszirkeln der Unternehmen, nach wie vor werden nur sehr wenige Frauen in die Aufsichtsräte entsandt. Und wenn, dann in den überwiegenden Fällen von der Arbeitnehmerseite. Aus meiner Sicht ist die Unterrepräsentanz von Frauen in den Führungsetagen der Wirtschaft nicht nur ein gleichstellungspolitisches, sondern ein zutiefst wirtschaftspolitisches Thema. Und was für private Wirtschaftsunternehmen gilt, muss natürlich auch für die eigenen Landesbeteiligungen gelten. Daher sollte die Landesregierung mit gutem Beispiel vorangehen und fachlich geeignete Frauen vorrangig in Führungsgremien öffentlicher Unternehmen berufen!“