SPD-Abgeordneter Norbert Baunach: Späte Erkenntnis hilft nicht immer Der sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Norbert Baunach, kommentierte die Ankündigung des Landesinnen- und Sportministers Caffier, sich dafür einzusetzen, dass Rostock Spielort der Frauenfußball-WM 2011 wird, wie folgt:
„Zunächst freue ich mich sehr darüber, dass Deutschland die Frauenfußball-WM 2011 ausrichten wird. Das bevorstehende sportliche Großereignis weckt Erinnerungen an das tolle Erlebnis der Männerfußball-WM 2006, bei der sich Deutschland der Welt als sympathischer und weltoffener Gastgeber präsentierte. 2011 wäre für Mecklenburg-Vorpommern und auch für Rostock gerade jetzt eine gute Möglichkeit gewesen, daran anzuknüpfen.
Ich begrüße sehr, dass Innenminister Caffier sich dafür einsetzen will, dass Rostock doch noch Austragungsort der Frauenfußball-WM 2011 wird. Ich drücke ihm hierfür wirklich fest die Daumen, aber das abgeschlossene Bewerbungsverfahren gibt es nicht her, wie mir vom DFB in diesen Tagen mitgeteilt wurde. 23 deutsche Städte hatten sich bis Ende April 2007 beim DFB beworben, zwölf von ihnen hat der DFB in sein Bewerbungspaket aufgenommen (Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bochum, Dresden, Essen, Frankfurt, Leverkusen, Magdeburg, Mönchengladbach, Sinsheim, Wolfsburg).
Insgesamt ist die Angelegenheit eher beschämend für die Stadt Rostock, Stadioneigner und das Land M-V. Denn Rostock hatte sich schlicht nicht als Austragungsort beim DFB beworben. Die Stadt mit ihren Haushaltsproblemen und innerstädtischen politischen Rangeleien, der Stadioneigner mit seinen Problemen um den Verein und einigen wenigen so genannten Fans, das Land mit seinem Innen- und Sportminister, der mit G8 und seiner Chefrolle als Vorsitzender der Sportministerkonferenz der Länder voll beschäftigt war, kann als Ausrede für eine nicht einmal erfolgte frühzeitige Prüfung der Möglichkeiten und Chancen einer Bewerbung nicht genügen. Es ist mehr als ärgerlich, dass unter anderem auch Innen- und Sportminister Caffier diese Chance für Rostock vertan hat. Späte Erkenntnis hilft nicht immer.
Trotzdem viel Erfolg wünsche ich Minister Caffier bei der Sportministerkonferenz Ende des Monats in Neubrandenburg. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt – vielleicht scheidet ja eines der vorgesehenen Stadien aus. Für diesen Fall sollte zumindest ein Angebot aus Rostock vorliegen.“
15. November 2007