Politische Grundwertevermittlung gehört als fester Bestandteil in die Schulen Zum 60. Jahrestag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erklärt der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Volker Schlotmann:
„Am 8. Mai 2005 jährt sich das Kriegsende in Europa zum 60. Mal. Die alliierten Streitkräfte beendeten die Terrorherrschaft der Nationalsozialisten. Nach sechs Jahren Krieg und über 60 Millionen Toten bedeutete der 8. Mai 1945 das Ende der verbrecherischen Gewaltherrschaft Deutschlands über fast ganz Europa und das Ende des Massenmordes an den europäischen Juden. Auch die Verfolgung und die Ermordung von zahlreichen anderen Opfern endeten an diesem Tag.“
„Heute gedenken Demokratinnen und Demokraten des Kriegsendes vor 60 Jahren. Nur wenn wir die Erinnerung an das Leid der Kriegsjahre und an die Opfer der Gewaltherrschaft wach halten, bleibt uns bewusst, wie wichtig und zukunftsweisend Freiheit, Demokratie und Menschenrechte für uns sind“, betont Schlotmann.
Die Erinnerung an den 8. Mai 1945 muss nach Ansicht des Fraktionsvorsitzenden aber auch den Blick auf das Heute schärfen. Volker Schlotmann: „Jenen, die die Geschichte umdeuten und die Opfer am Tag der Befreiung verhöhnen wollen, müssen wir die Entschlossenheit aller demokratischen Kräfte entgegensetzen. Angesichts der Tatsache, dass NPD und DVU in den Landtagen von Sachsen und Brandenburg sitzen ist dies sogar mehr denn je geboten.“
Der Wiedereinzug der DVU ins brandenburgische Parlament beweise, dass die rechtsextremen Parteien sich nicht zwangsläufig selbst entzaubern und nach einer Legislatur von der parlamentarischen Bildfläche verschwinden. „Im Gegenteil, die institutionelle Geborgenheit scheint einigen Rechtsextremen die Möglichkeit gegeben zu haben, sich äußerlich als Biedermänner zu profilieren, weniger gebildete Schichten können sich offensichtlich nicht vorstellen, was für eine perverse Ideologie sich auch hinter Anzug und Krawatte verbergen kann“, so Schlotmann.
Selbstkritisch merkt der Fraktionsvorsitzende an: „Gerade die Tatsache, dass junge, weniger gebildete Männer den Wählerstamm der rechtsextremen Parteien bilden, weist auf Defizite in unserer Bildungslandschaft hin. Offensichtlich haben wir es versäumt, auch weniger bildungsnahen Schichten demokratische Grundwerte zu vermitteln. Politische Bildung auf freiwilliger Basis mag zwar ein hehres Ziel sein - politische Grundwertevermittlung gehört aber in die Schule und ebenso in die berufsbildenden Einrichtungen. Und zwar als fester Bestandteil - nicht nur fakultativ! Mit unseren Konzepten zur Umgestaltung der politischen Bildung im Land sind wir da auf dem richtigen Weg.“
06. Mai 2005