SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Jörg Heydorn: Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“ beschließt zweiten Zwischenbericht

In der heutigen Sitzung verabschiedet die Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“ ihren zweiten Zwischenbericht zu den Themenfeldern Mobilität im Alter sowie Alter und Gesundheit/Pflege. Hierzu erklärt Jörg Heydorn, Vorsitzender der Enquete-Kommission und seniorenpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:

„Neben der Darstellung der Mobilitätsituation Älterer und des Gesundheitswesens in unserm Bundesland enthält der Bericht unsere Handlungsempfehlungen, die sich an die Landespolitik aber auch an andere Akteure, wie etwa Kranken- und Pflegekassen oder Verkehrsunternehmen, richten. Wie schon beim ersten Zwischenbericht zum Thema „Wohnen im Alter“ hat die gute und konstruktive Zusammenarbeit in der Enquetekommission dazu geführt, dass alle demokratischen Fraktionen dem Zwischenbericht zugestimmt haben.

Im Bereich Mobilität halten wir die Modernisierung der Netzstruktur im ÖPNV sowie eine Reform der Finanzierung für erforderlich. Zudem müssen Barrieren im öffentlichen Raum und insbesondere an Haltepunkten schrittweise reduziert werden. Dort, wo Strecken nur wenig ausgelastet sind und traditioneller ÖPNV daher nicht effektiv ist, gilt es, alternative Lösungen zu entwickeln. Dazu gehören Bürgerbusse, Anrufsammeltaxis oder Carsharing-Modelle für Dörfer. Auf lange Sicht können darüber hinaus autonom fahrende Systeme eine Rolle spielen.

Auch in dem heiß diskutierten Feld der Gesundheitspolitik ist es uns gelungen, gemeinsame Grundsätze festzulegen. So brauchen wir eine Anpassung der Ausbildung an gesellschaftliche Veränderungen sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um die Gesundheitsberufe attraktiver zu machen und einem Fachkräftemangel vorzubeugen. Zudem müssen die Behandlungswege von Patienten besser und sektorenübergreifend strukturiert sein. Das bedeutet u.a., dass die Krankenhäuser zu Versorgungsankern in der Fläche umgebaut werden, in denen auch ambulante Behandlungen durchgeführt werden können. Die Beratung in den Pflegestützpunkten muss weiter intensiviert werden, damit ältere oder pflegebedürftige Menschen ihre medizinische und pflegerische Versorgung organisieren und ihren Alltag bewältigen können. Auch die Förderung von Telemedizin kann die Versorgung insbesondere in peripheren ländlichen Räumen verbessern.

Zu den noch ausstehenden Arbeitsfeldern der Enquete-Kommission liegen bereits die Gutachten vor, so dass wir die Arbeit planmäßig bis zum Ende der Legislaturperiode beenden werden.“

Hintergrund:
Die Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“ wurde vom Landtag eingesetzt, um politische Maßnahmen zur Anpassung an die älter werdende Gesellschaft zu empfehlen. Sie setzt sich aus elf Mitgliedern des Landtages und zehn externen Fachleuten zusammen und tagt öffentlich. In den sechs Themenfeldern „Wohnen im Alter“, „Alter und Gesundheit/Pflege“, „Mobilität im Alter“, „Bildung/Arbeit“, „Bürgerschaftliches Engagement/Gesellschaftliche Teilhabe“ und „Infrastruktur“ erarbeitet die Kommission auf Grundlage von wissenschaftlichen Gutachten und im Dialog mit den zuständigen Ministerien und Experten aus der Praxis Vorschläge für eine zukunftsfeste Seniorenpolitik.