Jörg Heydorn: Flächendeckende Errichtung von Pflegestützpunkten in M-V sind erste wichtige Weichenstellungen zur Sicherung guter Pflege
Am heutigen ersten Tag der Klausurtagung beschäftigte sich die SPD-Landtagsfraktion mit der „Pflegestrategie 2030 für Mecklenburg-Vorpommern“. Hierzu erklärt der sozialpolitische Sprecher, Jörg Heydorn:
„Zur zukünftigen Sicherung einer bedarfsgerechten Pflegestruktur in Mecklenburg-Vorpommern brauchen wir klare Zielstellungen. Deshalb ist die vom Sozialministerium, den Krankenkassen, den kommunalen Spitzenverbänden, der Fachhochschule Neubrandenburg und den Arbeitnehmervertretungen im Mai dieses Jahres unterzeichnete ‚Schweriner Erklärung zur Aufgabenstellung einer Pflegestrategie 2030 für Mecklenburg-Vorpommern’ ein wichtiger Schritt. Aber auch darüber hinaus müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Nur so können wir mit Blick auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern eine gute Pflege sicherstellen.
Die Zahlen sind eindeutig und belegen den großen Handlungsdruck. Benötigten im Jahr 2011 rund 68 000 Menschen Pflegeleistungen, werden es im Jahr 2030 bereits gut 80 000 Menschen sein. Auch die Zahl der Demenzerkrankten wird sich von ca. 25 000 im Jahr 2011 auf über 40 000 Menschen im Jahr 2030 deutlich erhöhen. Gleichzeitig nimmt aber die Zahl der Menschen, die das Pflegesystem finanzieren oder den Pflegeberuf ausüben könnten, ab. Deshalb ist ein Maßnahmenbündel zur Sicherung guter Pflege dringend erforderlich. Dieser Aufgabe stellt sich die SPD-Fraktion.
Das Land hat erste Weichen, beispielsweise mit der flächendeckenden Errichtung von Pflegestützpunkten oder aber der Förderung ambulanter, teilstationärer und stationärer Pflege, gestellt. In einem nächsten Schritt müssen finanzielle Anreize so gesetzt werden, dass der ambulante Bereich gestärkt wird. Aber auch der Bund und die Kommunen müssen endlich die notwendigen Voraussetzungen schaffen, um dem zukünftigen Pflegebedarf entsprechend dem Grundsatz ‚ambulant vor stationär’ Rechnung zu tragen. Dabei geht es u. a. um Fragen der Pflegeinfrastruktur, der Fachkräftesicherung, der Qualität sowie um Fragen der Unterstützung von Familienangehörigen. Aber auch ein neuer, der Lebenswirklichkeit entsprechender Pflegebedürftigkeitsbegriff muss kommen. Der Bund muss dazu endlich seine Hausaufgaben machen.“