SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Rollende Arztpraxis kann Aktionsradius der Landärzte erweitern Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Norbert Nieszery, kritisiert die ablehnende Haltung des Verbandschefs der Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Wolfgang Eckert, und der Sozialministerin, Dr. Marianne Linke, zum Vorschlag, rollende Arztpraxen in Mecklenburg-Vorpommern zuzulassen.
Dr. Norbert Nieszery: „Die Verantwortlichen hier im Lande haben zu kurz gedacht. Der Vorschlag von Ärztepräsident Jörg Hoppe, mit einer rollenden Praxis den Aktionsradius der Landärzte zu erweitern, ist durchaus diskutabel. Sicherlich müssen Ärzte vor Ort dabei mit einbezogen werden.“
Gerade die nachlassende Mobilität im Alter im ländlichen Raum, die durch die demographische Entwicklung noch verstärkt werde, mache es erforderlich, über neue Modelle der ärztlichen Versorgung nachzudenken. „Eine wohnortnahe Versorgung mit einer Arzt-Patienten-Beziehung, wie sie heute noch besteht, wird es in Zukunft nicht mehr geben. Insbesondere nicht, wenn man neue Gedanken nicht zulässt. Aus diesem Grunde hatte die SPD-Landtagsfraktion die Landesregierung im vergangenen Jahr gebeten, einen Masterplan zur künftigen Sicherung der flächendeckenden ärztlichen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern bis zum Juni 2005 vorzulegen. Dieser wurde nun von der Sozialministerin vorgestellt“, so Dr. Nieszery.
Dr. Nieszery: „Der Masterplan zeigt die Handlungsfelder auf, die dringend bearbeitet werden müssen. Leider sind dabei konkrete Schritte zu kurz gekommen. Wichtig ist uns z. B., dass die Landärzte alle mögliche Unterstützung erhalten, um ihren schweren Beruf auszuüben. Eine rollende Praxis, die, wie auch immer geartet, mit dem Landarzt in Verbindung steht, könnte meines Erachtens die Landärzte ungemein entlasten. Unabdingbar dabei ist insbesondere eine intensive Nutzung der Telemedizin.“
Der Sprecher für Gesundheitspolitik der SPD-Landtagsfraktion vermisst außerdem konkrete Schritte, wie man arbeitslose Mediziner beispielsweise aus Berlin zur Arbeitsaufnahme in Mecklenburg-Vorpommern bewegen kann. Dies sollte seiner Ansicht nach der Schritt vor der Anwerbung polnischer Ärzte sein.