SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Streichliste ist Wunschvorstellung der AOK „Die Verhandlungen zum Landeskrankenhausplan für die Jahre 2005-2008 sind abgeschlossen und bestätigen die vorhandenen Standorte in M-V. Im Nachgang nun einzelne Standorte wieder auf eine Streichliste zu setzen, ist in höchstem Maße unseriös und führt zur Verunsicherung bei Beschäftigten und Patienten“, so Dr. Norbert Nieszery, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion M-V.
Waren am See ist immer noch die Landesinfektionsklinik mit hoch modernen Schleusenanlagen, die für eine sichere Behandlung sorgen. Vor dem Hintergrund zunehmender Tuberkuloseinfektion in Osteuropa wird durch die Öffnung der Grenzen auch hier das Risiko einer Ansteckung bald steigen. Dann wird eine solche Klinik gebraucht.
Das kleinste Krankenhaus in Bützow leistet eine hervorragende Arbeit in der stationären Grundversorgung der Bevölkerung, für die die Kassen die geringsten Erlöse zahlen. Überall anders müssten sie mehr zahlen, so dass an Einspareffekte überhaupt nicht zu denken ist.
Nieszery: „Die erneute Debatte um die Krankenhausstandorte ist unfair, weil sie die guten medizinischen Leistungen besonders der kleinen Häuser diskriminiert. Alle 35 Häuser haben ihren festen Platz im Versorgungsgefüge unseres Landes und sichern die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung. Dies gilt insbesondere in Zeiten, des Ärztemangels. Die Notwendigkeit der Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen ist jedem Betreiber bekannt und es wird an allen Orten intensiv an Strukturanpassungsmaßnahmen gearbeitet.“
Nebenbei bemerkt solle man sich einmal die Dichte der Krankenhäuser in anderen Bundesländern anschauen. Allein das Stadtgebiet München hat bei gleicher Einwohnerzahl wie Mecklenburg-Vorpommern 53 Krankenhäuser – unser Bundesland nur 35.
„Wenn die Kassen unbedingt sparen wollen, dann gibt es sicherlich Quellen, die wesentlich näher an der eigenen Haustür liegen, als die kleinen Krankenhäuser des Landes. Die Suche der Kassen nach Bauernopfern wird von der Politik nicht mitgetragen!“, so Dr. Norbert Nieszery abschließend.