SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern

Jochen Schulte: Rückgang bei gut bezahlter Arbeit sehr problematisch!

Die neueste Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt kommentierte heute der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Schulte, wie folgt:

„Ich begrüße es natürlich, dass die Zahl der Arbeitslosen in unserem Land erneut gesunken ist und jetzt unter 100.000 liegt. Damit können wir einen Rückgang in den letzten 5 Jahren um rund 65.000 Arbeitslose verzeichnen – und das ist gut so! Allerdings kann man nicht von einem Jobwunder sprechen. Denn wenn man sich die einzelnen Branchen genauer ansieht, dann ergibt sich ein weniger rosiges Bild: so hat das Baugewerbe zum Beispiel um 1.100 Arbeitsplätze zugelegt, aber dieser Effekt ist vorrangig den staatlichen Konjunkturprogrammen zu verdanken. Es steht zu befürchten, dass der Wirtschaftsaufschwung noch nicht so stark ist, dass dieser positive Trend auch nach Auslaufen der Konjunkturpakete anhalten wird.

Ein Problem für unser Land bleiben – das sieht auch die Bundesagentur für Arbeit so - die strukturellen Verschiebungen im Arbeitsmarkt Mecklenburg-Vorpommerns. In den letzten zwei Jahren sind 2.200 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe verloren gegangen, Zugewinne gab es nur im Gesundheits- und Sozialwesen, im Gastgewerbe und bei der Leiharbeit. Konkret heißt das: gut bezahlte Vollzeitarbeitsplätze nehmen immer mehr ab und werden durch schlechter bezahlte und Teilzeitarbeitsplätze ersetzt. Was wir dringend brauchen, sind aber nicht noch mehr Aufstocker-Arbeitsverhältnisse, unser Land braucht vielmehr gut bezahlte Arbeit im verarbeitenden Gewerbe. Nur so erreichen wir eine Stärkung der Binnennachfrage!

Das Wirtschaftsministerium schafft es offenbar nicht, hier gegenzusteuern. Dabei liegen die Maßnahmen doch auf der Hand: die Wirtschaft braucht Fachkräfte, die wir im Land ausbilden und halten müssen - durch passgenaues Zusammenwirken von Schule und Unternehmen, durch Weiterqualifizierung und durch eine gerechte Entlohnung.“