Strikte Trennung ambulanter und stationärer Versorgung zum Wohle der Patienten überwinden Die Koalitionsfraktionen haben heute einen Antrag „Chancen der integrierten Versorgung stärker nutzen“ in den Landtag eingebracht. Dazu erklärte der Sprecher für Sozialpolitik der SPD-Landtagsfraktion, Jörg Heydorn:
„Durch den Antrag sollen die Vertragspartner – insbesondere die Kassenärztliche Vereinigung - aufgefordert werden, verstärkt darauf hinzuwirken, dass Verträge zur integrierten Versorgung abgeschlossen werden. Die integrierte Versorgung stellt einen wichtigen Beitrag dar, um die Qualität im Gesundheitswesen und die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung im Interesse der Menschen im Lande zu erhöhen.“
„In der Praxis bedeutet dies: Niedergelassene Haus- oder Fachärzte arbeiten beispielsweise mit stationären Einrichtungen eng zusammen. Sie vereinbaren Inhalte, Qualität und Kosten bestimmter medizinischer Leistungen. Die Integrierte Versorgung soll die strikte Trennung ambulanter und stationärer und medizinischer Versorgung überwinden und somit Effizienz und Qualität erhöhen“, sagt Jörg Heydorn.
Das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung räumt Kassen und Leistungsanbietern neue Versorgungsformen in der medizinischen Behandlung ein. Verträge mit integrierten Versorgungsnetzen sollen vorangetrieben werden. Bundesweit stehen hierfür 680 Millionen Euro zur Verfügung. Das entspricht jeweils 1 Prozent der ärztlichen Honorare und der Budgets der Krankenhäuser. Integrierte Versorgung kann sozialrechtlich schon heute als Regelversorgung gelten. Deshalb müssen sich Vertragspartner zu einer qualitätsgesicherten, wirksamen, ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Versorgung verpflichten. Diese muss darüber hinaus dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse und dem medizinischen Fortschritt entsprechen.
„Die Chancen der integrierten Versorgung zum Wohl der Patientinnen und Patienten werden leider noch nicht ausgeschöpft. Dies muss jedoch forciert werden. Nach Kassenangaben wurden bisher bundesweit nur 284 Integrationsverträge abgeschlossen“, so Jörg Heydorn.
20. April 2005