SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Dialog als Chance und Vorteil fachbezogener Workshops Unter reger Beteiligung der anwesenden Experten aus Wissenschaft und Praxis hat die SPD-Landtagsfraktion M-V heute ihren Workshop „Moderne Lehrerbildung unter den Bedingungen des Bologna-Prozesses in Mecklenburg-Vorpommern“ durchgeführt.
Nach einem einführenden Statement des hochschulpolitischen Sprechers Mathias Brodkorb, der Leitbilder einer modernisierten Lehreausbildung aufzeigte, legte Bildungsminister Henry Tesch (CDU) in einem Impulsreferat die Grundzüge für die Lehrerausbildung in Mecklenburg-Vorpommern im Kontext der europäischen, bundesweiten und landesspezifischen Herausforderungen dar. Brodkorb erwähnte dabei die Formulierung im Koalitionsvertrag, bis 2010 die Lehrerbildung an den Bologna-Prozess anzupassen. Er stellte auch die Idee vor, die darin geforderte Modularisierung der Studiengänge vorzunehmen, ohne jedoch das Staatsexamen aufzugeben.
Tesch zitierte unter anderem die aktuelle McKinsey-Studie, nach der es nicht Strukturen sondern Menschen seien, die darüber entscheiden, wie gut oder schlecht Wissensvermittlung stattfinde. Gleichzeitig sprach er sich dafür aus, an der universitären Lehrerausbildung festzuhalten. „Wer die Erzieherinnenausbildung akademisieren möchte, darf die Lehrerausbildung nicht aushöhlen.“
In der anschließenden Diskussion wurde die ganze Bandbreite der Thematik angesprochen. Schwerpunkte bildeten die Frage nach einem realistischen Auswahl- bzw. Testverfahren für Lehramtsstudenten, um wirklich ambitionierte Lehrer auszubilden und für diese während des Studiums das Betreuungsverhältnis zu verbessern. Ebenso ging es um einen Ausgleich zwischen fachlicher und didaktischer Ausbildung aber auch die Vernetzung der theoretischen und praktischen Ausbildungsteile. Breite Übereinstimmung gab es in der Frage, die Praxisanteile möglichst früh in die Ausbildung einzubeziehen.
SPD-Schulexpertin Heike Polzin bedankte sich in einem kurzen Fazit bei den Teilnehmern des Workshops für die konstruktiven Beiträge und sicherte zu, Erkenntnisse aus der Debatte zu dokumentieren und in die weitere politische Diskussion einzuspeisen. „Wir werden nicht jeden Vorschlag 1:1 übernehmen können, manchmal vielleicht auch das Gegenteil tun. Trotzdem ist die Form des Workshops eine sehr konstruktive Form des Dialogs - eines Dialogs, den Anhörungen im Landtag aus Geschäftsordnungsgründen leider nicht darstellen. Ich freue mich deshalb auf eine Nachfolgeveranstaltung.“