SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Neue Parameter werden erst zum Schuljahr 2006/2007 umgesetzt Zu den Befürchtungen von Landrätin Barbara Syrbe, es würden übereilte Entscheidungen hinsichtlich der Schulgesetzgebung getroffen, äußerte sich die Sprecherin für Schulpolitik der SPD-Landtagsfraktion, Heike Polzin: „Es müsste sich eigentlich auch bis zu Landrätin Syrbe herumgesprochen haben, dass die neuen Parameter für die Schulentwicklungsplanung erst zum Schuljahr 2006/07 umgesetzt werden.“
Die SPD-Landtagsfraktion habe bereits am 19. Januar 2005 in einer Pressekonferenz diese Verschiebung angekündigt. Seitdem werde dazu breit in der Öffentlichkeit diskutiert. Auch die beiden Anhörungen zum Schulgesetzentwurf am 20. und 21. Januar 2005 vor dem Bildungsausschuss des Landtages seien von sehr großer öffentlicher Aufmerksamkeit begleitet worden. „Es ist mir unverständlich, wie Landrätin Syrbe ihre Verantwortung in der Schulentwicklungsplanung wahrnehmen will, wenn sie derart uninformiert an die Presse geht“, kritisiert Heike Polzin.
„Wir haben das Ziel“, so die SPD-Politikerin, „eine gute, lebendige und pädagogisch sinnvolle Schule für alle Kinder in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern. Das erfordert eine grundlegende Prüfung von Schulstrukturen und Schulformen und gegebenenfalls deren Änderung im Sinne einer Qualitätsverbesserung von Schule.“ Deshalb hätten die Koalitionsfraktionen am 17.11.2004 den Entwurf zur Schulgesetzänderung im Landtag eingebracht. Er müsse offen auf der Grundlage der demografischen und örtlichen Gegebenheiten des Landes und der Auswertung der PISA II Ergebnisse mit Lehrern, Eltern, Schülern und allen an Schule beteiligten Landesverbänden, Vertretungen sowie Experten aus Wissenschaft und dem öffentlichen Leben diskutiert werden.
„Gegenwärtig werten wir die Ergebnisse der Anhörungen aus. Im Zusammenhang mit der Diskussion um den längeren gemeinsamen Unterricht führen wir neben der geplanten zweiten Lesung im März eine dritte Lesung im Landtag durch und werden die Schulgesetzänderung zur Sommerpause 2005 verabschieden. So bleibt für alle Beteiligten Zeit zur intensiven Beratung“, sagte Heike Polzin.
Damit steht für die SPD-Politikerin fest: „Wir werden zum Schuljahr 2005/06 keine Änderung der Parameter vornehmen. Neue Eingangsklassen, so wie sie im Gesetzentwurf vorgesehen sind, sollen erst zum Schuljahr 2006/07 gebildet werden. Wir wollen, dass alle Schüler, Eltern und Lehrer und die Verantwortlichen für die Schulentwicklungsplanung vor Ort ausreichend Zeit haben, sich darauf einzustellen und die Änderungen gründlich vorzubereiten“, erklärt Heike Polzin.
Mit dieser Verschiebung seien die Hinweise der breiten Öffentlichkeit ernst genommen worden. Gleichzeitig werde der längere gemeinsame Unterricht bis Klasse 6 an der Regionalen Schule eingeführt. Das stärke die Schulen in der Fläche.
„Im Land besteht eine breite Akzeptanz für den längeren gemeinsamen Unterricht, wie zahlreiche Diskussionen und Gespräche gezeigt haben. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Umfrage, die im Auftrag unserer Fraktion von Infratest durchgeführt wurde. Von 1.000 Befragten sprachen sich 82 Prozent für den längeren gemeinsamen Unterricht aus. Davon favorisieren 70 Prozent das gemeinsame Lernen bis Klasse 8 und 68 Prozent möchten den längeren gemeinsamen Unterricht so schnell wie möglich einführen“, so Heike Polzin.