Erinnerung an die Folgen bleibt gesamtgesellschaftliche Aufgabe/ Ziel: gleiche Lebensverhältnisse in ganz Deutschland Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Volker Schlotmann, hat sich dafür ausgesprochen, die Erinnerung an den Mauerbau vor 45 Jahren wach zu halten: "Der 13. August sollte uns daran erinnern, dass es nicht selbstverständlich ist, in einem ungeteilten Land zu leben. Die Mauer quer durch Deutschland hat ungezählten Frauen und Männern Leid gebracht. Eltern und Kinder, Familien und Freunde wurden auseinander gerissen. Heute muss vor allem jener gedacht werden, die an der Grenze mitten durch Deutschland getötet oder verwundet wurden.“
Die Erinnerung wach zu halten sei auch deshalb so wichtig, weil selbst dem aufmerksamen Beobachter die Mauer heute kaum noch gegenwärtig sei. Das dürfe nicht dazu führen, dass sie der jüngeren Bevölkerung ganz aus dem Sinn gehe und vergessen werde.
„Das Gedenken ist deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle angeht. Familien, Schulen, Politik, aber auch Gewerkschaften und Unternehmer sind gefordert, sich aktiv daran zu beteiligen“, sagt Schlotmann.
Was die gegenwärtige Situation angehe, da plädiert der Fraktionsvorsitzende für eine ehrliche Einschätzung. „Die Lebensumstände vieler Menschen sehen besser aus als 1989/90. Die Chancen und Möglichkeiten sind ebenfalls gewachsen.“ Vieles sei gut vorangekommen: Die Verkehrsinfrastruktur, der Zustand der Städte und Dörfer, der Wohnkomfort seien Beispiele dafür. Das alles hätten Menschen ermöglicht, die engagiert anpackten, so Schlotmann.
„Gleiche Lebensverhältnisse in ganz Deutschland, das bleibt weiter unser politisches Ziel. Das bedeutet noch ein tüchtiges Stück Arbeit. Eines ist aber auch gewiss: Ohne die Solidarität der Westländer ist das nicht zu schaffen. Die Existenz von teilungsbedingten Lasten muss gemeinsam überwunden werden“, sagte Schlotmann.
13. August 2006