SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
In Zusatzstunden sollen starke und schwache Schüler gefördert werden Das neue Schulgesetz ist heute in 2. Lesung im Landtag beraten worden. Dazu erklärt die Sprecherin für Schulpolitik der SPD-Landtagsfraktion, Heike Polzin:„Der Gesetzentwurf ist unsere Antwort auf Probleme, die vor uns liegen. Die demografische Entwicklung, die Flächensituation des Landes und das mehrgliedrige Schulsystem führen seit Jahren dazu, dass immer mehr kleine Schulen mit hohem Kostenaufwand erhalten werden müssen. Gelder fließen damit in Strukturen und nicht in die inhaltliche Verbesserung von Schule. Das wollen wir ändern!“
Polzin betonte, dass dafür alle Fakten auf dem Tisch liegen würden, eine Ist-Analyse somit vorhanden sei. „Die Schülerzahlen sinken, und deshalb werden logischerweise auch weniger Schulen gebraucht. Mit den Vorgaben zu Klassenstärke und Klassenzahl je Jahrgang bleibt aber – vor allem in ländlichen Regionen – ein wohnortnahes Schulnetz erhalten. Das neue Gesetz bringt in dieser Hinsicht Planungssicherheit für Investitionen und pädagogische Verbesserung“, sagte die SPD-Politikerin.
Heike Polzin: „Wir wollen eine effektivere Schulbildung und deshalb die zentralen Schulstandorte stärken. Durch das neue Schulgesetz müssen übrigens 44 Schulen weniger schließen als es unter den derzeitigen Bedingungen nötig wäre. Vor allem Schulen auf dem Lande haben wieder eine Chance zu überleben, da die Kinder der Klassen 5 und 6 am Ort bleiben.“
Die Sprecherin für Schulpolitik der SPD-Landtagsfraktion wehrte sich entschieden gegen den Vorwurf, gemeinsames Lernen in heterogenen Leistungsgruppen über die Grundschule hinaus sei ein Sparmodell. „Das Gegenteil ist der Fall. Wir wollen qualitativ hochwertigen Unterricht. Dafür sorgen u. a. zusätzliche Fördermöglichkeiten. Sie sind Voraussetzung für den Erfolg. Dafür erforderliche zusätzliche Mittel fließen unmittelbar in die Qualität von Schule. Vorgesehenen sind zum Beispiel vier zusätzliche Förderstunden je Klassenstufe und Woche. Sie führen dazu, dass landesweit 92 Lehrerstellen mehr gebraucht werden. Damit können wieder mehr Pädagogen länger arbeiten. Die Mehrkosten sind im Gesetz berücksichtigt. In den Zusatzstunden sollen die starken wie die schwachen Schüler gefördert werden“, so Polzin. “Mit der Verlängerung der gemeinsamen Schulzeit um zwei Jahre wollen wir vor allem eine Verschiebung der Entscheidung über die Schullaufbahn erreichen. Wir versprechen uns davon eine sicherere Prognose, ob ein Kind für Gymnasium und Studium geeignet ist“, erläuterte Heike Polzin. Derzeit würden nämlich in Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich viele Fünftklässler (mehr als 45 Prozent) aufs Gymnasium gehen. Doch nur 28 Prozent der Schüler machten das Abitur. Das sei weniger als der Bundesdurchschnitt. „Die hohe Zahl der Abbrecher muss zu denken geben und zwingt zum Handeln“, so Heike Polzin abschließend.