SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Jörg Heydorn/ Julian Barlen: Sozialbericht zeigt aktuelle Situation und Handlungsbedarf in der Pflege

Der Landtag debattierte heute über die Situation der Pflegeberufe in Mecklenburg-Vorpommern. Hierzu erklärten der sozialpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jörg Heydorn, und der gesundheitspolitische Sprecher, Julian Barlen:

Jörg Heydorn:
„Die Pflegeberufe müssen gestärkt werden. Das zeigt auch der Sozialbericht zur aktuellen Situation der Pflegeberufe in unserem Land. Die Anzahl der Hochbetagten und damit der pflegebedürftigen Menschen steigt. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, das erforderliche Pflegefachpersonal zu gewinnen. Deshalb brauchen wir dringend Verbesserungen. Dazu gehört auch, dass der Pflegeberuf attraktiver werden muss. Ob die von der Bundesebene geplante Reform der Pflegeausbildung dazu beiträgt, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass das nur mit einer Angleichung der Löhne in den Pflegeberufen funktionieren kann, um zu verhindern, dass sich junge Menschen für die Krankenpflege und nicht für die Altenpflege entscheiden. Das wäre gerade in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern mit seiner älter werdenden Gesellschaft eine problematische Entwicklung.

Julian Barlen:
„Das Ergebnis der Befragung zur Pflegekammer ist deutlich: 73 Prozent der befragten Pflegekräftehaben haben sich für eine Pflegekammer in M-V ausgesprochen. Sie erhoffen sich damit eine Stärkung und mehr Anerkennung ihres Berufs insgesamt. Während die übrigen Akteure der Branche allesamt bestens organisiert und schlagkräftig aufgestellt sind, trifft dies auf die Pflegekräfte oftmals leider nicht zu. Deshalb wollen wir auch diejenigen stärken, die früh, spät und nachts die meiste und menschlich intensivste Arbeit am Patienten und Pflegebedürftigen leisten. Vor diesem Hintergrund ist es auch leicht durchschaubar, warum die Arbeitgeberseite gegen eine Pflegekammer ist. Eine Pflegekammer würde sicher nicht alle Herausforderungen in der Pflege lösen, sie ist aber ganz sicher ein Beitrag für mehr Selbstbestimmung und eine stärkere Stimme der Pflege. Die konkreten Anforderungen an eine Einführung müssen nun im Weiteren geklärt werden.“