SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Prävention und Repression gegen Unbelehrbare gleichermaßen notwendig – Magdeburger Erklärung der SPD-Sportpolitiker betont Chancengleichheit beim Zugang zu sportlichen Aktivitäten Der sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Norbert Baunach, hat heute dem Geschäftsführer des Landessportbundes, Torsten Haverland, zugestimmt, dass bestehende Präventionskonzepte oft nicht ausgeschöpft würden, aber man auch nicht die oft ehrenamtlichen Trainer und Übungsleiter - besonders im Kinder- und Jugendbereich - mit Bürokratie überfrachten dürfte.
Baunach, der auch Präsident des Landesboxverbandes und Mitglied u. a. auch in Bundesligavereinen ist, betonte, dass Prävention kein Allheilmittel sei. Es gebe unbelehrbare Gewalttäter, denen der Staat mit aller Konsequenz entgegentreten müsse, so Baunach. Er lobte in diesem Zusammenhang das couragierte und angemessene Einschreiten der Polizei bei Übergriffen. "Es gibt aber mittlerweile 'so genannte Fans', die wir auch durch die tollsten Projekte und Sozialarbeit nicht erreichen", so der SPD-Sportpolitiker.
Im Zusammenhang mit dem Problem von Fans aus dem rechtsextremistischen Spektrum unterstützt Baunach die Bemühungen, das Tragen von Kleidung einschlägig bekannter Marken, durch Änderungen der Stadion- bzw. Hallenordnung zu verbieten - wohl wissend um die Schwierigkeiten bei der praktischen Durchsetzungvor Ort. Auch Ehrenerklärungen, wie sie inzwischen einige Vereine von Betreuern und Sportlern einfordern, seien eine geeignete Präventionsmaßnahme. Die Vereine müssten deutliche Zeichen setzen, dass Sport, Gewalt und Fremdenhass nicht miteinander vereinbar sind. "Ich unterstütze im Übrigen auch die Forderung von Innenminister Lorenz Caffier, Vereinen mit besonders gewaltgeneigten Problemfans zukünftig besonders strenge Lizenzauflagen zu erteilen", so Norbert Baunach.
Baunach, der derzeit auf der sportpolitischen Sprecherkonferenz der SPD-Fraktionen in den Landtagen und dem Deutschen Bundestag weilt, wies des weiteren noch auf die "Magdeburger Erklärung der sportpolitischen Sprecherinnen und Sprecher" hin, die soeben verabschiedet wurde. Darin werde Sport zum Teil der Alltagskultur in unserem Land erklärt. Sport und Bewegung müssten allen Menschen zugänglich sein - insbesondere Kindern. Die Sportpolitiker unterstützen zudem den nationalen Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährungen, Bewegungsmangel und Übergewicht - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung "in form".
In dem Papier heißt es auch, dass nur eine verlässliche Sportinfrastruktur "Sport für alle" möglich mache. "Dazu gehören nicht nur Stadien und große Anlagen. Es gilt, dem Sporttreiben überall ausreichend Raum zu geben," so Baunach. Die SPD habe sich im Übrigen als erste Partei dafür ausgesprochen, den Sport und die Kultur als Staatsziele in das Grundgesetz aufzunehmen. Die sportpolitischen Sprecherinnen und Sprecher aus den Bundesländern setzen sich nun für eine zügige Umsetzung ein. "Sozialdemokraten in Bund, Ländern und Kommunen sind dem Sport ein verlässlicher Partner, so Baunach abschließend.
Die Magdeburger Erklärung im Wortlaut:
Magdeburger Erklärung der sportpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der SPD-Fraktionen in den Landtagen und dem Deutschen Bundestag Die sportpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der SPD-Fraktionen erklären:Sport ist Teil der Alltagskultur in unserem Land. Regelmäßige sportliche Aktivität ist neben gesunder Ernährung von grundsätzlicher Bedeutung für einen gesunden Lebensstil. Sport und Bewegung müssen allen zugänglich sein. Insbesondere Kinder müssen die Chance haben, von Beginn an sportlich aktiv zu sein. Dies beginnt mit Sportangeboten im Kindergarten und bedingt einen verlässlichen Schulsport. In einem immer stärker auf Ganztagsbetreuung ausgerichteten Schulsystem gilt es, die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen besonders zu fördern. Wir unterstützen „in form“, Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Diesen nationalen Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten gilt es, mit konkreten Maßnahmen umzusetzen. Dazu gehört, Bewegung im Alltag zu fördern. Nur eine verlässliche Sportinfrastruktur macht „Sport für alle“ möglich. Dazu gehören nicht nur Stadien und große Anlagen. Es gilt, dem Sporttreiben überall ausreichend Raum zu geben. Der Sport lebt vom ehrenamtlichen Engagement der Menschen in unserem Land. Ob als Übungsleiter, Vorstandsmitglied oder Jugendwart: Jeder Ehrenamtliche ist eine unverzichtbare Säule unseres Sportsystems und der Gesellschaft. Wir haben die Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert - insbesondere mit dem Programm „Hilfen fürHelfer“ und werden auch in Zukunft ein verlässlicher Partner der Ehrenamtlichen sein. Deutschland identifiziert sich mit seinen Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern. Der Deutsche Bundestag hat die Mittel für den Spitzensport deutlich erhöh. Aber: Sport muss sauber sein. Wir wenden uns gegen jede Form von Manipulation im Sport. Dazu gehört der Kampf gegen Wettbetrug und Korruption und die massive Bekämpfung des Dopings. Ein Blick in andere europäische Staaten wie Schweden oder Frankreich lässt uns daran zweifeln, dass die dazu in Deutschland beschlossenen Regelungen ausreichend sind. Spitzensportlerinnen und -sportler müssen auch die Möglichkeit haben, neben der sportlichen Karriere die berufliche Laufbahn voranzutreiben, in Ausbildungsberufen genau wie im Studium. Wir stehen für die duale Karriere im Spitzensport ein. Bei Bundeswehr, Bundespolizei und Zoll werden Spitzensportler weiter intensiv gefördert. Wir wünschen uns aber noch mehr Engagement des Öffentlichen Diensten und der Länderpolizeien. Viele Hochschulen verfügen bereits über flexible Studienbedingungen für Athletinnen und Athleten. Diese müssen verlässlich und im Sinne der Sportler angewandt werden. Die Förderung der dualen Karriere muss flächendeckend an allen Hochschulen möglich sein. Der Sport ist in fast allen Länderverfassungen bereits verankert. Die SPD hat sich als erste Partei dafür ausgesprochen, den Sport und die Kultur als Staatsziele in das Grundgesetz aufzunehmen. Die sportpolitischen Sprecherinnen und Sprecher aus den Bundesländern setzen sich für eine zügige Umsetzung ein. Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Bund, Ländern und Kommunen sind dem Sport ein verlässlicher Partner.