SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Besuch von Sozial- und Bildungspolitikern der SPD-Landtagsfraktion in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Hanseklinikum Stralsund Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fraktion vor Ort“, haben die Sozial- und Bildungspolitiker der SPD-Landtagsfraktion M-V heute die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Hanseklinikum Stralsund besucht. Hintergrund des Besuches ist die Zunahme psychiatrischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland und den damit verbundenen Erfordernissen bei der klinischen und ambulanten Versorgung.
Gastgeber, Chefarzt Dr. med. M. Herberhold, der den Gästen zunächst Teile der Einrichtung zeigte, betonte die Wichtigkeit der Differenzierung zwischen Kinderpsychiatrie einerseits und Erwachsenenpsychiatrie andererseits. Gerade in den ersten Lebensjahren würden die Weichen für den weiteren Lebensweg junger Menschen gestellt. Psychische Erkrankungen, die hier nicht erkannt und behandelt würden, seien in der Regel ein lebenslanger Begleiter. Deswegen seien die verbesserte Früherkennung und regelmäßige Kontrollmaßnahmen eine Herausforderung an politische Initiativen auf diesem Gebiet.
Für Heike Polzin, die bildungspolitische Sprecherin und den sozialpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Jörg Heydorn, lief der Stralsunder Spezialist für Kinderpsychiatrie mit seinen Anregungen offene Türen ein. „Hilfsangebote und Interventionsmöglichkeiten müssen noch besser vernetzt werden. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür haben sich bereits spürbar verbessert.“
In der Diskussion kam auch die Verknüpfung von Psychiatrie und Schule zur Sprache. Gute Schulen seien nicht zwangsläufig diejenigen, die nach außen mit einen geringen Stand an so genannten „Problemkindern“ brillieren. Vielmehr müssten neue Bewertungsmaßstäbe eingeführt werden, nach denen auch Schulen ein positives Image haben, die zu „Problemkindern“ stehen, dafür aber Konzepte und Ideen haben, in komplizierten Lebenslagen menschliche, aber – wenn nötig - auch psychiatrische Hilfestellung anzubieten.
Abschließend war man sich einig, dass das Problem psychiatrisch erkrankter Kinder eine ähnliche Lobby brauchte wie z.B. das Thema Ernährung oder Übergewicht. „Psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen, muss endlich vom gesellschaftlichen Stigma befreit werden!“ so die Experten aus Politik und Medizin in einhelliger Meinung am Schluss der Veranstaltung.