07. August 2007
Steigende Geburtenzahlen kein Grund zur Euphorie
Derzeitige Entwicklung nicht präzise abschätzbar Heute meldete sich der Rostocker SPD-Landtagsabgeordnete Mathias Brodkorb in Schwerin zur Diskussion über steigende Geburtenzahlen zu Wort. Einhellig wird öffentlich in der Einführung des Elterngeldes der entscheidende Grund für den derzeitigen Anstieg der Geburtenzahlen gesehen und auf einen dauerhaften Trend gehofft. Hierzu Brodkorb: „So erfreulich die Entwicklung ist, so sehr muss man sich vor vorschnellen Schlussfolgerungen hüten. Zunächst dürfte ein erheblicher Teil der Entwicklung auf die anhaltend gute Konjunkturlage zurückzuführen sein. Dies führt bei vielen Menschen zu einem stärkeren sozialen Sicherheitsgefühl und begünstigt auch die Geburtenentwicklung. Ob und in welchem Umfang das Elterngeld tatsächlich zu einer Trendumkehr bei der Geburtenrate geführt hat, lässt sich erst in einigen Jahren sinnvoll diskutieren. Denn genauso gut könnte es sein, dass sich viele junge Paare durch das Elterngeld ihren Kinderwunsch einfach früher als geplant erfüllen. Das Elterngeld hätte dann zwar den Zeitpunkt der Geburten, nicht aber deren Anzahl beeinflusst. Die Folge dieser so genannten Tempoeffekte ist dann, dass wenige Jahre später die Geburtenzahlen wieder überdurchschnittlich einbrechen. Diese Entwicklung hat es in der Vergangenheit sowohl in der DDR als auch in Schweden nach der Einführung familienpolitischer Maßnahmen gegeben.“ Allerdings müsse man schon mehrere Jahre abwarten, um zu sehen, ob dieser Effekt auch beim Elterngeld Eintritt.