SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Heute jährt sich zum 200. Mal Heinrich Schliemanns Geburtstag. Der Kaufmann, Weltreisende und Archäologe kam am 6. Januar 1822 in Neubukow zur Welt und sollte 1871 tatsächlich Troja mit ausgraben, nach Überlieferungen ein langer Kindheitswunsch von ihm. Das Schliemann-Jubiläum bietet Anlass für neue Bücher und Ausstellungen sowie eine Erinnerung an die wichtige Arbeit der ehren- und hauptamtlichen Bodendenkmalpflege. Dazu erklärt Anna-Konstanze Schröder, Sprecherin für Ländliche Räume, bürgerschaftliches Engagement und Heimatpflege der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern: 
„Im Geburtsland Heinrich Schliemanns engagieren sich gut 200 ausgebildete, ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger*innen zusammen mit Archäolog*innen in den oberen und unteren Denkmalbehörden sowie an den Universitäten für die kulturellen Bodenschätze unseres Landes. Ihre Funde werden demnächst im neuen Schweriner Depot verwahrt. Eine Auswahl weltweit bedeutender Exponate soll das künftige Archäologische Landesmuseum ausstellen, das in den nächsten Jahren im Rostocker Stadthafen neu entstehen wird. Weil beide Einrichtungen wichtige Bausteine der Bodendenkmalpflege sind, haben wir uns als SPD-Fraktion für Förderungen über den Landeshaushalt eingesetzt. Der Landtag hat das beschlossen.

Um die Archäologie im Land weiter zu unterstützen, werden wir in dieser Legislaturperiode die Rechtslücken im Denkmalschutzgesetz schließen und stehen zu unserer Zusage, den Bau des Archäologischen Landesmuseums mit Landesgeld zu finanzieren.

Das bürgerschaftliche und gesellschaftliche Engagement für die Archäologie im Land ist groß. Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger*innen erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe bei der Sicherung und Pflege unserer kulturellen Bodenschätze. Als engagierte Ehrenamtliche sind sie die wahren Erben Schliemanns. Sie entdecken neue Fundplätze, sichern Fundstellen und pflegen Bodendenkmäler, packen an bei größeren Ausgrabungen, tauchen nach Funden unter Wasser und sichern sie, geben ihr Geschichtswissen an andere weiter, melden ihre Funde bei den Behörden, weisen Raubgräber in ihre Schranken und organisieren Ausstellungen. Nicht zuletzt setzen sich die Bodendenmalpfleger*innen seit Jahren für den Bau des Archäologischen Landesmuseums ein. Denn anders als bei Schliemann sind die Millionäre unter ihnen rar.

Dazu kommen viele landesweit wirkende Organisationen für die Bewahrung und geschichtliche Einordnung archäologischer Schätze, wie die Archäologische Gesellschaft, der Freundeskreis Archäologisches Landesmuseum, die Vereinigungen für Unterwasserarchäologie, auch die Mecklenburgische und die Pommersche Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde als Beispiele für die Geschichtsvereine. Nicht zu vergessen sind die bedeutsamen archäologischen Sammlungen beider Universitäten und der Museen im Land.

Ebenso vielfältig sind die Erinnerungsstätten an Schliemann in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Schliemann-Museum in Ankershagen und der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft, außerdem der Heinrich-Schliemann-Gedenkstätte in Neubukow. Auch das Archäologischen Institut der Universität Rostock wurde nach Schliemann benannt. Wir alle freuen uns auf besondere Veranstaltungen und Vorträge im diesjährigen Jubiläumsjahr.“
  • Sprecherin für Ländliche Räume, Heimatpflege und bürgerschaftliches Engagement
  • Wissenschafts-Europa-Ausschuss und Petitionsausschuss