Heute hat der Landtag über den SPD-Antrag für mehr Zebrastreifen debattiert. Dazu erklärt Jochen Schulte, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:
„Ein bisschen Farbe macht das Leben zwar nicht zwingend bunter, aber ein bisschen Farbe kann durchaus Leben retten. Das gilt zumindest für Zebrastreifen im Straßenverkehr. Forschungsergebnisse in Deutschland zeigen, dass richtig geplante und ausgestattete Zebrastreifen, unabhängig von der Fahrzeugbelastung, eine vergleichbare Sicherheit bieten können wie Fußgängerampeln. Gleichzeitig sind Fußgängerüberwege, so die offizielle Bezeichnung, deutlich preiswerter als Fußgängerampeln. Vor diesem Hintergrund wollen wir nicht, dass demnächst Zebrastreifen inflationär auf die Straßen gebracht werden. Wir wollen vielmehr, dass dort, wo der Zebrastreifen die sinnvollste Lösung für mehr Verkehrssicherheit ist, dieses ermöglicht wird. Das muss unabhängig von der Anzahl der Fußgänger*innen realisierbar sein, um den Menschen mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu geben. Vor allem dort, wo regelmäßig Kinder und Senioren über die Straße gehen, kann ein Zebrastreifen sehr sinnvoll sein.
Derzeit scheitern neue Zebrastreifen nicht nur in kleinen Orten häufig an den gesetzlichen Vorgaben. Hauptgrund sind zu wenig Fußgänger*innen, die die Straßen in den Spitzen überqueren. Denn noch liegt die bundesweite Vorgabe bei 50 Querungen. Dabei wäre gerade bei einem Blick auf die Kosten und die Verkehrssicherheit ein neuer Zebrastreifen in vielen Orten die sinnvollste Lösung. Angesichts der immensen Herausforderungen, die die derzeitige Corona-Krise an uns alle stellt, erscheint die Frage einer vereinfachten Errichtung von Fußgängerüberwegen als Kleinigkeit oder gar Nebensächlichkeit. Aber jeder Verkehrstote weniger, jedes Kind, das auf dem Schulweg zukünftig weniger gefährdet ist, weil es sicher über einen Zebrastreifen die Straße queren kann, jede ältere Mitbürgerin, die sich beim Überqueren einer Straße sicherer fühlt, ist ein guter Grund, sich für diese doch so einfache Lösung einzusetzen. Am Ende geht es nicht um ein bisschen Farbe, sondern um mehr Sicherheit für Fußgänger*innen im Straßenverkehr.“