Gesellschaft muss Vorbildfunktion übernehmen Nach Angaben der Landesregierung leben in Mecklenburg-Vorpommern rund 170.000 Menschen, die Probleme mit ihrem Alkoholkonsum haben. Davon sind ungefähr 22.000 chronisch abhängig.
„Erschreckend ist, wie viele Jugendliche routiniert schon zur täglichen Flasche greifen. Jeder 2. Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren konsumiert regelmäßig die so genannten Alcopops. Hier müssen wir als Gesellschaft eine Vorbildfunktion übernehmen, und egal ob Lehrer, Eltern oder Politiker mit unserem Verhalten zeigen, dass Alkohol kein normales Getränk ist, sondern zu einer tödlichen Sucht werden kann“, so der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Volker Schlotmann anlässlich des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch.
Im deutschlandweiten Vergleich falle Mecklenburg-Vorpommern durch eine drastisch erhöhte Krankenhaushäufigkeit vor allem jüngerer Altersgruppen im Bereich alkoholbezogener Erkrankungen auf. Deshalb solle nach dem Willen der SPD-Landtagsfraktion die Prävention weiterhin gestärkt werden. Insbesondere im Kinderbetreuungsbereich, in der Schule und in der Freizeit, müsse auf ein drogenfreies Leben hingewirkt werden.
Volker Schlotmann: „Durch die Landesregierung sind im Land effektive Strukturen geschaffen worden, um Gesundheitsvorsorge zu betreiben, angefangen bei der Schwangerschaft über die Kindertagesstätte bis hin zum Arbeitsplatz. Darauf dürfe man sich aber nicht ausruhen, sondern wir müssen diese ständig überprüfen und an die aktuellen Erfordernisse anpassen“, so Schlotmann.
Der Fraktionsvorsitzende sieht in der Gesundheitsvorsorge und -förderung ein adäquates Mittel, um bei Jugendlichen Einsicht hervorzurufen. Mit Verboten käme man gerade bei Jugendlichen nicht weiter und löse Gegeneffekte aus.
„Die ‚Droge Alkohol’ darf nicht verharmlost werden, nur weil diese legal zu erwerben ist“, so Schlotmann abschließend.
24. Juni 2005