Im Jahr 2013 betrug der Anteil der Ausfuhren in die Russische Föderation 3,4 Prozent an den gesamten Ausfuhren des Ernährungsgewerbes von Mecklenburg-Vorpommern. Damit wird deutlich, dass auch Betriebe in M-V mit den Auswirkungen des Importstopps zu kämpfen haben. Zur aktuellen Situation für die Betriebe der Agrar- und Ernährungswirtschaft in unserem Land erklärt der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Krüger:
„Erschwerend zur derzeitigen Lage kommt hinzu, dass bereits vor dem Importstopp Russlands die Märkte mit Rind- und Schweinefleisch, Milchprodukten sowie mit Obst und Gemüse sehr gut versorgt waren. Die von dem Importstopp betroffene Ware kommt nun zusätzlich auf den Markt. Damit geraten die Preise unter noch höherem Druck.
Die Verderblichkeit der Ware, insbesondere bei Obst und Gemüse, stellt dabei gerade zur derzeitigen Vermarktungshauptsaison ein erhebliches Problem dar. So betrug der Preis für Mostäpfel im September lediglich 5 ct/kg. Für die Erzeuger lohnt sich dafür eine Vermarktung nicht.
Ich appelliere deshalb an den Einzelhandel, die derzeitige Marktsituation nicht zur Realisierung von Dumpingpreisen auszunutzen. Es wäre ein Akt der Solidarität gegenüber der Agrar- und Ernährungsgüterwirtschaft, gerade in schwierigen Zeiten vernünftige und faire Wareneinkaufsverträge mit den Erzeugern abzuschließen.
Aufgabe der Politik ist es, neben der Initiierung von EU- Hilfsprogrammen, die Wirtschaft bei der Öffnung und Erschließung neuer Märkte zu unterstützen. Darüber hinaus gilt es, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um betroffene Erzeuger in dieser Situation mit Liquiditätshilfen zur Seite zu stehen.
Ich begrüße daher die Initiative von Landwirtschaftsminister Backhaus, die Landwirtschaftliche Rentenbank zu bitten, das bestehende Liquiditätshilfeprogramm für vom Importstopp besonders betroffene Betriebe zu öffnen."
07. Oktober 2014
Appell an Einzelhandel: Marktsituation nicht ausnutzen
Thomas Krüger: Importstopp Russlands trifft die Agrar- und Ernährungswirtschaft in M-V
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