
Die stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende Ute Schildt, wies in ihrer Rede darauf hin, dass der Systemwechsel in der Förderung und die Preisentwicklung von Biokraftstoffen auf den Agrarrohstoffmärkten bereits im vergangenen Jahr zu einer angespannten Lage beim Absatz von Biodiesel für die Produzenten von Biokraftstoffen in Mecklenburg-Vorpommern geführt haben. Das gleiche gelte für die Konkurrenz durch den Import von Biokraftstoffen. Die zweite Steuerstufe bedeute insofern eine weitere Verschärfung der Wettbewerbsbedingungen und bedrohe nun die noch jungen klein-und mittelständischen Unternehmen der Biokraftstoffbranche in unserem Land mit der Insolvenz.
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus sprach von insgesamt 25 Millionen Euro an bewilligten Fördermitteln für Investitionsvorhaben in der Biodieselbranche und ca. 300 Arbeitsplätzen, die damit geschaffen wurden. Das Land habe eine Vorreiterrolle gespielt und sei nun durch die überzogene Besteuerung nicht mehr wettbewerbsfähig. Den Systemwechsel zur Beimischungspflicht nannte er prinzipiell eine gute Idee, weil auf diese Weise fast jeder einen Anteil Biokraftstoff fahre. Ohne einen steuerbegünstigten biogenen Kraftstoffmarkt handle es sich aber nur marginal Mengen. Es sei schwer zu vermitteln, dass man einerseits klimapolitische Ziele propagiere und andererseits aus rein fiskalischen Gründen den Steuervorteil absenke.
Birgits Schwebs, DIE LINKE, erklärte, dass Zwangsbeimischung und Strafsteuer aus den Biokraftstoffherstellern einen Trümmerhaufen gemacht hätten und forderte ein konkretes Rettungsprogramm. Sigrun Reese, FDP-Fraktion, äußerte ihre Verwunderung, dass die Koalition die Regierung zum Handeln auffordere. Ihrer Auffassung nach müsse der zuständige Minister nicht aufgefordert werden: "Backhaus ist aktiv!", sagte sie.