SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Das Bildungsministerium hat heute ein Konzept für ein bedarfsorientiertes Aufholen von möglichen Lerndefiziten bei Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Dazu erklärt Andreas Butzki, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern: 
"Wir setzen nicht nur aktuell, sondern bereits seit dem einem Jahr alles daran, Lernrückstände bei den Schülerinnen und Schülern möglichst zu verhindern und wo diese durch die pandemiebedingten Einschränkungen des Schulbetriebs entstehen, diesen zu begegnen. Schulen und Kitas stehen daher von Beginn der Pandemie an für uns an erster Stelle. Wir haben den Präsenzunterricht für die Abschlussklassen weitestgehend ermöglicht und haben auch die Vorabschlussklassen dabei im Blick. Diese können nun prioritär in den Präsenzunterricht zurückkehren. Auch für sie wird es wie bei den bisherigen zwei betroffenen Abschlussjahrgängen präzisierte Vorabhinweise zu den prüfungsrelevanten Inhalten geben.

Die Maßnahmen des Förder- und Nachhilfeprogramms werden in den Schulen sehr gut angenommen. Viele Lehramtsstudierende sind unterstützend an den Schulen tätig, unter anderem um im Distanzunterricht zu helfen. Auch die zusätzlichen Budgets, die den Schulen für externe Unterstützung zur Verfügung stehen, finden großen Anklang. Zudem wollen wir die Anrechnungsstunden verlängern. Neue Lehrerstellen werden so ausgeschrieben, dass sie auch vorfristig für die Unterstützung bereits im laufenden Schuljahr besetzt werden können.

Bei der durch das Bildungsministerium geförderten Nachhilfe durch private Bildungsträger haben wir uns zudem dafür eingesetzt, dass diese auch über digitale Nachhilfeeinheiten angeboten und abgerechnet werden kann. Damit können die engagierten Anbieter dort unterstützen, wo Hilfe notwendig ist – auch in der aktuellen Zeit, in der eine Nachhilfe vor Ort aufgrund des Infektionsgeschehens nicht möglich ist.

Wir begrüßen ausdrücklich das geplante Lernförderprogramm des Bundes, das nach jetzigem Stand rund eine Milliarde zur Lernförderung vorsieht und explizit Möglichkeiten der Jugend- und Schulsozialarbeit mit einbezieht. In der aktuellen Situation ist es wichtiger denn je, dass alle im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler an einem Strang ziehen. Daher stellt der geschlossene Bildungspakt mit den Bildungsgewerkschaften für uns eine wichtige Grundsäule dar, um in der Lehrkräftegewinnung und der weiteren guten Gestaltung des Arbeits- und Lernortes Schule gemeinsam erfolgreich sein zu können und im bundesweiten Wettbewerb um die besten Lehrkräfte die Nase vorn zu haben.

Wir warten jedoch nicht auf das Geld vom Bund, sondern haben - wie gesagt - bereits eigene Schritte auf den Weg gebracht. Unterschiedliche Klassenstufen und Schüler*innen bedürfen differenzierter und gezielter Maßnahmen. Daher sehen wir die ersten vier Wochen nach den Sommerferien als Anschlusswochen vor, um Lernstandserhebungen behutsam durchzuführen und die Schüler*innen dort abzuholen, wo sie stehen, anstatt sie gleich mit neuem Lernstoff zu konfrontieren. Wir wollen, dass die Schüler*innen wieder gut im Unterricht ankommen.
Lernstandserhebungen sind bereits in zwei Wellen gelaufen und bilden aktuell die Grundlagen unserer Initiativen. Wir unterstützen in diesem Zusammenhang die ressortübergreifenden Gespräche, um den Schüler*innen, die im Distanzunterricht für Lehrkräfte nicht häufig wahrnehmbar waren, aktiv Unterstützung anzubieten. Wir wollen niemanden zurücklassen.

Das Ferienlernprogramm wird auch in diesem Jahr weitergeführt. Auch ein Ausbau des Schwimmförderprogramms aus dem vergangenen Jahr zur Unterstützung der Schwimmlernmöglichkeiten liegt uns am Herzen. Die Angebote wurden im zurückliegenden Jahr sehr gut angenommen und haben dank der vielen ehrenamtlichen Helfer*innen der Rettungsorganisationen viele Kinder erreichen können. Wir wollen über die breite Offensive zu den Lernunterstützungsmöglichkeiten demnächst im Landtag debattieren."
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