SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Anna-Konstanze Schröder: Schulen und Kitas sind der ideale Ort für Niederdeutschvermittlung an kommende Generationen

Am 1. März 1998 trat die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in Kraft. Auch Mecklenburg-Vorpommern hat sie unterzeichnet. Darin verpflichtet sich unser Bundesland, die Regionalsprache Niederdeutsch auf vielfältige Weise in Bildung, Kultur, Verwaltung und Alltag, Wirtschaft und Sozialem zu fördern und ihren Gebrauch zu unterstützen. Bisher geschah dies im Rahmen des Heimatprogramms, das in dieser Legislatur fortgeführt werden soll.

Die Sprecherin für Heimatpflege der SPD-Landtagsfraktion, Anna-Konstanze Schröder dazu:
„Niederdeutsch ist in Mecklenburg-Vorpommern die Regionalsprache, die von vielen Älteren als Muttersprache gelernt wurde und von vielen Jüngeren als Zweitsprache im Alltag oder bei besonderen Anlässen gesprochen wird. Sie zeigt die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Kultur in unserer Region auf. Vor allem weist die Sprachenvielfalt unserer Region darauf hin, dass Unterschiede von Sprache und Kultur nicht durch die Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe begründet werden müssen und die Ausgrenzung begründen. Vielmehr ist Zusammenhalt in aller Vielfalt möglich. Und nicht zuletzt verbindet die niederdeutsche Sprache viele Menschen auf allen Kontinenten miteinander, die sich sonst nicht verständigen könnten.

In Mecklenburg-Vorpommern fördern wir Niederdeutsch insbesondere auch an den Schulen und Kitas. Wir waren das erste Bundesland, das Niederdeutsch als ordentliches Schulfach eingeführt hat, in dem man sogar einen Abschluss im Abitur erlangen kann. In sechs Profilschulen wurde das erprobt. Darüber hinaus wird die Sprache in den Kindertagesstätten durch Materialien der Heimatschatzkiste gefördert. Besonders macht sich das Kompetenzzentrum für Niederdeutsch der Universität Greifswald darum verdient, die Lehrerinnen und Lehrer sowie die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas in der Niederdeutschvermittlung auf Grundlage moderner didaktischer Erkenntnisse zu schulen und zu forschen. Ohne Vermittlung der niederdeutschen Sprache in den Bildungseinrichtungen kann sie nicht erhalten werden.

Viele Ehrenamtliche engagieren sich, die niederdeutsche Sprache an die nächste Generation weiter zu geben. Nur so ist es möglich, dass wir in den Berichten zur Charta unsere Verpflichtung der vielfältigen Sprachförderung nachkommen können. Das Land fördert diese Maßnahmen. Als SPD-Fraktion setzen wir uns für den Erhalt der niederdeutschen Sprache ein.“
  • Sprecherin für Ländliche Räume, Heimatpflege und bürgerschaftliches Engagement
  • Wissenschafts-Europa-Ausschuss und Petitionsausschuss