SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Heute haben Landeselternrat und Landesschülerrat ihre Umfrage zu Umfang und Qualität des Distanzlernens vorgestellt. Dazu erklärt Andreas Butzki, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:

„Das Ergebnis ist deutlich und bestätigt, was wir alle seit Wochen und Monaten wissen: Schule unter Corona-Bedingungen ist ein absoluter Stresstest für alle. Eltern sind im Homeschooling doppelt belastet durch Homeoffice und Jobsorgen. Schülerinnen und Schüler müssen ebenso wie ihre Lehrkräfte erst einmal die technischen Klippen nehmen können, um überhaupt ans Lernen und Unterrichten zu kommen. Abgesehen davon, dass auch die Lehrkräfte oftmals Eltern sind und sich jetzt auch eigentlich aufteilen müssten: Einerseits geben sie Unterricht in Präsenz, andererseits fast zeitgleich in Distanz und nicht zuletzt müssen sie ihre eigenen Kinder betreuen. Das sind tägliche Herausforderungen, die viele an ihre Grenzen des Leistbaren bringen. Das Landesbildungsministerium unterstützt bereits an vielen Stellen: Im Nachtragshaushalt stehen zu dem bereits im Haushalt verfügbaren Geld und dem Geld aus dem DigitalPakt weitere rund 68 Millionen Euro für die Digitalisierung unserer Schulen bereit. Es werden vermehrt Weiterbildungen zum Distanzunterricht für Lehrerinnen und Lehrer angeboten. Eine Handreichung für den onlinegestützten Unterricht steht allen Lehrkräften auf dem Bildungsserver zur Verfügung. Die Kolleg*innen des Unterstützungssystems beraten die Schulen bei der Implementierung von „itslearning“ sowie unter anderem bei der Planung und Durchführung von Distanzunterricht. Die kostenfreien Tablets für benachteiligte Kinder und Jugendliche wurden inzwischen in fast allen Regionen bestellt und sind überwiegend bereits verteilt worden. Auch die Lernplattform itslearning läuft nach Überlastungsproblemen im Dezember jetzt sehr stabil. Hierbei sind die heute vorgestellten Ergebnisse eine gute Prämisse und Kontrolle. Sie geben uns auch Hausaufgaben auf, die wir gemeinsam mit dem Bildungsministerium und allen Akteuren in einem offenen Gespräch auswerten müssen. Denn eines ist ebenfalls klar: Es funktioniert an einigen Stellen besser als an anderen. Damit ist auch klar, dass vieles auch am Engagement der Umsetzenden vor Ort liegt. Die Umfrage unter Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern zeigt neben vieler Probleme, die wir dringend weiter angehen müssen auch Positives wie dass viele Lehrkräfte sehr wohl einen Fortschritt im Vergleich zum ersten Lockdown feststellten und dass mehr als 80 Prozent der Schüler*innen antworteten, dass sie mit einem eigenen Endgerät und einem ausreichenden Internetzugang uneingeschränkt am Distanzunterricht teilnehmen können.

Hervorzuheben an der Umfrage ist für mich der Gestaltungswille des Landeseltern- und des Landesschülerrates. Sie haben es tatsächlich geschafft, eine Umfrage mit mehr als 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu organisieren: Mein aufrichtiges Chapeau! Gern greifen wir die Ergebnisse für das weitere Vorankommen in dieser Pandemie auf. Denn das wichtigste ist: Den Schülerinnen und Schülern dürfen für ihre Abschlüsse keine langfristigen Nachteile durch die Corona-Pandemie entstehen. Hierbei ist es gut, dass unsere Bildungsministerin sich in den Konferenzen mit den anderen Ländern und dem Bund für bundesweite Absprachen einsetzt. So geschehen, dass die Bundesländer die Abiture gegenseitig und als gleichwertig anerkennen werden. Außerdem hatte sie sich für die Finanzierung der technischen Ausstattung der Lehrkräfte durch den Bund durchgesetzt.“

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