Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern hat heute einen Antrag der SPD- und Linksfraktion zum Ersatzneubau der Zecheriner Brücke beschlossen. Die Brücke ist die zentrale Süd-Verbindung zwischen Usedom und dem Festland. Ihre Fundamente und die Klappe stammen noch aus den 1930er-Jahren und stoßen an ihre Belastungsgrenze. Sie wurden mit der letzten Sanierung 1999/2000 nicht erneuert. Nun müsse es darum gehen, die Planung des Neubaus deutlich zu beschleunigen, um die neue Brücke vor 2033 fertigzustellen. Für dieses Jahr wurde das Lebensende des bestehenden Bauwerks prognostiziert.
„Der Bund muss jetzt die Weichen für ein beschleunigtes Planungs- und Genehmigungsverfahren stellen. Hierzu wurden im neuen Koalitionsvertrag von CDU/ CSU und SPD im Bund entscheidende Möglichkeiten zur Beschleunigung vereinbart“, sagt Falko Beitz, Landtagsabgeordneter für die Region.
Demnach sollen für Ersatzneubauten – also für Bauwerke, die an gleicher Stelle bestehende Infrastruktur vollständig oder teilweise ersetzen – künftig kein Planfeststellungsverfahren mehr notwendig sein. Darüber hinaus sollen für zentrale Infrastrukturvorhaben mit überregionaler Bedeutung der vorzeitige Maßnahmenbeginn im laufenden Verfahren ausdrücklich ermöglicht werden.
„Es braucht das versprochene ,Deutschland-Tempo’, damit der Ersatzneubau rechtzeitig fertig wird. Gleichzeitig wollen wir, dass auch während des Neubaus der Verkehr uneingeschränkt über die Brücke oder eine Behelfsbrücke laufen kann“, betont Beitz.
Die Bedeutung der Brücke für die Region sei enorm, so der Landtagsabgeordnete: „Ohne funktionierende Verbindung ist der Alltag der Menschen auf Usedom massiv beeinträchtigt – genauso wie die Erreichbarkeit für Gäste, Pendler und Versorgungsverkehr.“
Täglich nutzen bis zu 10.000 Fahrzeuge die Brücke. Zwar laufen erste Planungen für einen Neubau, doch der Zeitdruck ist hoch. „Uns geht es darum, lange Sperrungen oder großräumige Umleitungen über Wolgast oder Wolin zu vermeiden“, betont Beitz. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir alles tun, um das Verfahren zu beschleunigen – im Interesse der Insel, ihrer Bewohnerinnen und Bewohner sowie der gesamten Region. Das Geld ist mit dem 500 Milliarden Infrastrukturpaket des Bundes da.“
Mit der Beschlussvorlage machen SPD und Linke deutlich: Eine zukunftsfähige Anbindung der Insel Usedom ist notwendig – und sie duldet keinen weiteren Aufschub.