Das Thema „Long Covid“ stand heute auf Antrag der SPD-Fraktion im Mittelpunkt einer Aussprache im Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Hierzu erklärt Christine Klingohr, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion:
„Corona ist keine leichte Erkältung und leider ist Corona noch nicht vorbei. Das wissen inzwischen zum Glück sehr viele Menschen, die mögliche schwere Verläufe ernst nehmen, die die Impfangebote weiter nutzen und die sich und andere durch regelmäßige Tests und das Tragen von Masken in öffentlichen Räumlichkeiten schützen. Dass Corona nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, zeigt aber auch der Blick auf die möglichen Langzeitfolgen.
Die Spätfolgen einer Corona-Erkrankung werden unter dem Begriff ‚Long COVID‘ zusammengefasst. ‚Long COVID‘ kann sich auf unterschiedliche Arten äußern. Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Konzentrationsstörungen – die möglichen Symptome sind vielfältig und unterschiedlich ausgeprägt. Das Bewusstsein für ‚Long COVID‘ und seine Spätfolgen ist gesellschaftlich noch nicht im Bewusstsein verankert. Und auch bei der wissenschaftlichen Untersuchung und Systematisierung stehen wir noch ganz am Anfang.
Die große Geschlossenheit der demokratischen Fraktionen bei diesem Thema gibt aber Hoffnung. Sozialministerium und Wissenschaftsministerium erarbeiteten für die November-Sitzung Vorschläge, wie wir in MV bei der Erforschung von ‚Long COVID‘ und dem damit einhergehenden Chronischen Erschöpfungs-Syndrom (ME/CFS) deutlich vorankommen werden und wie wir außerdem die Therapie für die Betroffenen deutlich verbessern können.
Die Zahl der Betroffenen allein in Mecklenburg-Vorpommern wird auf 70.000 Personen geschätzt, so die Uni Greifswald. Grund genug also, an den beiden Universitätskliniken in Rostock und Greifswald sowie am Long-Covid-Institut in Rostock den Grundstein dafür zu legen, die Versorgung der Betroffenen landesweit nachhaltig zu verbessern. Damit wir dann hoffentlich in ein paar Jahren sagen können: Corona mit seinen Folgen haben wir medizinisch im Griff.“