Der 13. August 1961 markiert einen der dunkelsten Tage der deutschen Geschichte. Mit Stacheldraht und Betonmauern zementierte das SED-Regime die Teilung Deutschlands. Für Millionen bedeutete das: Trennung von Familien, Unterdrückung, Angst.
Für Christine Klingohr, heute stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, ist dieser Tag untrennbar mit dem 9. November 1989 verbunden – dem Tag, an dem die Mauer fiel.
„Damals habe ich zum ersten Mal echte Freiheit erlebt“, erinnert sie sich. „Nicht, um in den Westen zu gehen. Ich wollte hier im Osten leben, aber endlich mitreden, mitgestalten und meine Meinung sagen können, ohne Angst vor Konsequenzen des SED-Regimes haben zu müssen“, sagt Klingohr, die sich nach dem Fall der Mauer zunächst im Neuen Forum und mittlerweile seit über 30 Jahren in der SPD und auch in der Kommunalpolitik im Landkreis Ludwigslust-Parchim aktiv ist.
Diese Erfahrung prägt sie bis heute. Und sie warnt: Die Freiheit, die damals errungen wurde, steht wieder unter Druck. Weltweit erstarken Autokraten und demokratiefeindliche Parteien. In Deutschland versuchen rechte Parteien, das Fundament der Demokratie und den Gedanken eines geeinten Europas zu zerstören.
„Wer einmal in einem System ohne Freiheit gelebt hat, weiß, wie kostbar sie ist – und wie schnell man sie verlieren kann“, mahnt Klingohr. „Deshalb sagen wir klar: Nie wieder Teilung, nie wieder Diktatur.“
Die SPD-Fraktion sieht den Jahrestag des Mauerbaus als Mahnung und Auftrag zugleich. Freiheit und Demokratie müssen jeden Tag verteidigt werden – in den Parlamenten, auf der Straße und in den Köpfen. „Wir wollen ein Land, in dem jeder frei sagen kann, was er denkt. Ein Land, in dem jeder selbst entscheiden kann, wo und wie er lebt. Und ein Land, in dem sich jeder mit seinen eigenen Ideen einbringen kann. Dafür lohnt es sich zu kämpfen – gestern, heute und morgen. Und dafür setzen wir uns hier im Landtag täglich ein“, betont Klingohr.