Dr. Norbert Nieszery: Erdölvorkommen sind industriepolitische Chance für Vorpommern - umwelt- und tourismuspolitische Belange müssen zwingend beachtet werden
Die SPD-Landtagsfraktion hat sich im Rahmen ihrer Klausurtagung mit dem Thema Erdölförderung in Vorpommern beschäftigt. Dabei informierten sich die Abgeordneten über den Stand der Erkundungen und mögliche weitere Schritte des deutsch-kanadischen Unternehmens Central Europe Petroleum GmbH (CEP). Als Gäste standen CEP-Geschäftsführer Dr. Schröter, Dr. Obst (LUNG) und Thomas Triller (Bergamt Stralsund) zur Verfügung. Zu den Ergebnissen der Diskussion erklärt der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Norbert Nieszery:
„Es ist deutlich geworden, welch hohes wirtschaftliches und damit auch finanzielles Potential eine Erdölförderung in Nordvorpommern besitzt. Die bisherigen Aufsuchungsbohrungen und seismischen Untersuchungen durch CEP deuten an, dass im östlichen Landesteil konventionelle Öllagerstätten von beträchtlichen Ausmaßen vorhanden sind. Die SPD-Fraktion spricht sich dafür aus, dass die bisherigen Funde weiter getestet werden, um die vermuteten Ressourcenvolumen und ihre Wirtschaftlichkeit zu belegen.
Ganz wichtig dabei ist, dass es sich bei den Vorkommen um leichtes Erdöl von guter Qualität handelt und nicht verstromt wird. Damit stünde die Ölförderung in keinster Weise im Gegensatz zur Energiewende. Es würde zu Kraftstoff und mindestens zur Hälfte zu Kunststoff verarbeitet, etwa für Gesundheitsprodukte, aber auch für die Rotorblätter der Windkraftanlagen oder für die Einbettungen der Solaranlagen. Auch der Tourismus würde kaum beeinträchtigt, gefördert wird mit containergroßen Anlagen, nie mit Bohrtürmen.
Meine Fraktion will angesichts der industriepolitischen Chance für unser Land, gerade für die Region Vorpommern, den Prozess der Onshore-Ölfeldentwicklung positiv, aber nicht blauäugig begleiten. Zwingende Voraussetzung ist, dass die geltenden hohen Umwelt- und Naturschutzauflagen in jedem Fall erfüllt und Auswirkungen auf touristische Gebiete im Einzelfall intensiv geprüft werden. Zudem sollte man zum jetzigen Zeitpunkt noch vorsichtig mit Prognosen der unmittelbaren und mittelbaren wirtschaftlichen Effekte auf die gesamte Region, die lokalen Firmen, den Landeshaushalt und den Gemeindehaushalt am Förderstandort sein. Fakt ist aber, dass alle Beteiligten bei einem Erfolg des Projektes über mindestens 25 Jahre enorm profitieren würden: über Aufträge, gute Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.
Die SPD-Fraktion hofft in den nächsten Wochen und Monaten auf einen breiten politischen und gesellschaftlichen Diskussionsprozess und setzt dabei auf die Fortsetzung und Ausweitung des intensiven öffentlichen Dialogs von CEP mit Bürgern und Kommunen vor Ort.“