Julian Barlen: Prävention und Bekämpfung von Adipositas und Übergewicht brauchen abgestuftes und sektorübergreifendes Handeln
Zum heutigen Start der vom Landesverband Adipositas e. V., dem Rostocker Südstadtklinikum und den „TopFit“ Sportstudios in Rostock durchgeführten Aktionswoche „Fit in Rostock“ erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Julian Barlen:
„Der Landesverband Adipositas e. V. engagiert sich mit vielen Partnern nicht zuletzt im Rahmen der Veranstaltungsserie ‚FIT IN MV’ vorbildlich für die Belange adipöser und übergewichtiger Menschen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden im Rahmen der Selbsthilfe mit verschiedenen Angeboten über die schädlichen Folgen von starkem Übergewicht und Adipositas informiert. Neben der Präsentation von Vorsorgemöglichkeiten wird Betroffenen konkrete Hilfe angeboten.
Dieses Engagement ist dringend nötig: So hat Mecklenburg-Vorpommern im Bundesvergleich leider die höchste Rate adipöser und übergewichtiger Menschen. Auch die Zahl der an Adipositas erkrankten Kinder und Jugendlichen ist in M-V besorgniserregend. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Neben ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung tragen auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu Adipositas und Übergewicht bei. Dem kann man nur mit einem komplexen Maßnahmenbündel für Jung und Alt begegnen. Erfreulicherweise stellt sich ein breites Bündnis u. a. bestehend aus Medizin, Selbsthilfe, Sport, Wissenschaft, Ernährungsberatung, Politik, Verwaltung und Krankenkassen dieser Aufgabe.
So wurde beispielsweise vor einem Jahr unter Federführung der Krankenhausgesellschaft M-V (KGMV) gemeinsam mit dem Adipositasverband, der Kassenärztlichen Vereinigung, der AOK sowie vielen weiteren Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis sektorübergreifend ein umfassendes und bundesweit einzigartiges Adipositaskonzept erstellt. Dieses knüpft an eine Reihe bereits erfolgreicher Präventivmaßnahmen gegen Adipositas und Übergewicht an. Wichtige Initiativen sind etwa die Einrichtung von Vernetzungsstellen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. zur Verbesserung der Essensversorgung in den Kitas und den Schulen. Auch die Projekte ‚Bewegte Kinder’ und ‚Gemeinsam Sport in Schule und Verein’, die junge Menschen zur Bewegung motivieren, haben sich bewährt. Genau hier muss weiter angesetzt werden. Wirksame Prävention und Behandlung braucht ein abgestuftes, sektorübergreifendes Handeln, damit Adipositas nicht zur Volkskrankheit werden kann.
Das gemeinsame Handeln zur Vermeidung und Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas entspricht einer modernen und sozial gerechten Gesundheits- und Teilhabepolitik, die kein geringeres Ziel hat, als allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in unserem Land ihre eigene Chance auf ein selbstbestimmtes und gesundes Leben zu geben.“