SPD Landtagsfraktion Mecklenburg Vorpommern
Die Änderung des Feiertagsgesetzes für Mecklenburg-Vorpommern hat heute auch der Rechtsausschuss im Landtag befürwortet. Dazu erklärt Mandy Pfeifer, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag: 
„Frauentag wird Feiertag! Ab 2023 ist es so weit. Das haben wir als SPD-Fraktion versprochen. Das halten wir. Und es ist gut, dass die MV-Koalition aus Linksfraktion und SPD-Fraktion das Feiertagsgesetz jetzt ändert, um den Frauentag am 8. März 2023 erstmalig als gesetzlichen Feiertag begehen zu können. Wir setzen damit ein deutliches politisches Signal für mehr Gleichstellung und Anerkennung der Leistung von Frauen im Alltag, in unserer Gesellschaft und natürlich auch im Arbeitsleben.

Aber es ist auch wichtig, dass dieser Tag kein stiller Feiertag ist. Feiertag heißt nicht Ruhetag. Vielmehr soll der 8. März ab 2023 in Mecklenburg-Vorpommern ein Tag werden, an dem mit Aktionen auf die Bedeutung des Tages hingewiesen werden kann. Und dass viele Frauen daran auch teilnehmen können, sorgen wir mit diesem neuen Feiertag dafür, dass die Männer Zeit für die Sorgearbeit haben.

Zudem ist der zusätzliche Feiertag für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch ein Tag, um durchzuatmen und Kraft zu tanken. Immerhin arbeiten die Beschäftigten bei uns im deutschlandweiten Vergleich am längsten. Außerdem haben wir nach wie vor eine Lohnlücke zwischen Ost und West. Und wir haben in unserem Bundesland weniger Feiertage als andere Bundesländer. Auch darum ist es nur gerecht, den Frauentag zum gesetzlichen Feiertag zu machen.

Wir sind, was die Gleichberechtigung von Frauen angeht, ein gutes Stück vorangekommen: Der Frauenanteil in unserem Parlament ist gestiegen. Wir sehen mehr Frauen in Führungspositionen. Wir haben ein paritätisch besetztes Kabinett in Land und Bund. Und mit der Beitragsfreiheit in der Kita-Betreuung haben wir dafür gesorgt, dass endlich Bewegung in die tarifliche Bezahlung in einem frauendominierten Beruf kommt.

Aber wir haben auch noch ein gutes Stück Weg vor uns, um echte Gleichberechtigung zu schaffen. Dafür wollen wir die Möglichkeiten zur Allgemeinverbindlichkeitserklärung im Land stärken. Wir werden die Vergabe von Aufträgen des Landes künftig an geltenden Tariflohn und die in Tarifverträgen geregelte Arbeitsbedingungen knüpfen. Wir werden die bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben weiter stärken und den kostenfreien Ferienhort einführen. Zudem werden wir in einem breiten Beteiligungsprozess einen gleichstellungspolitischen Rahmen für unser Land erarbeiten.

Aber für all diese neuen Vorhaben brauchen wir auch Frauen, die sich genau dafür und für noch mehr echte Gleichberechtigung einsetzen. Um das zu unterstreichen, machen wir den 8. März ab dem nächsten Jahr zum Feiertag. Frauentag ist nämlich mehr als nur ein Blumenstrauß für unsere Frauen!

Wenn jetzt die Wirtschaft beinahe den Untergang prophezeit wegen des neuen Feiertages, können wir nur sagen: Viel Lärm um nichts! Andere Bundesländer mit mehr zusätzlichen Feiertagen stehen wirtschaftlich keineswegs am Abgrund. Die angeführten Mehrkosten für die Wirtschaft von etwa 8000 Euro pro Unternehmen sind nicht nachvollziehbar. Zumal der Feiertag in einem Tourismusland wie Mecklenburg-Vorpommern durchaus auch positiv wirken kann. Die Menschen können den freien Tag mit Ausflügen und Abstechern in die regionale Gastronomie vermehrt nutzen.“
Kontakt
  • Sprecherin für Familien-, Kinder-, Gleichstellungspolitik und LSBT*IQ
  • Bildungsausschuss, Sozialausschuss