Der 27. Januar 2021 markiert 76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz. Auschwitz als das Synonym für die ‚Verbrechen an der Menschheit‘, für die Shoah, für den Porajmos, ebenso für die Qualen und den gewaltsamen Tod von Sozialdemokraten, Kommunisten, Kriegsgefangenen, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und anderen Verfolgten. Auschwitz ist das bekannteste Konzentrationslager des Naziterrorregimes und steht als Synonym für unzählige andere Orte des Leidens und des Sterbens: Sobibor, Treblinka, Majdanek, Chelmno, Bergen-Belsen, Dachau, Ravensbrück, Buchenwald. Auch am 76. Gedenktag haben wir eine immerwährende Verantwortung: Wir müssen das Wissen über die Gräueltaten und das Erinnern an Auschwitz wachhalten. Gegen das Vergessen muss die Geschichte des größten Konzentrations- und Vernichtungslagers, das innerhalb weniger Jahre der größte Friedhof der Welt wurde, immer wieder neu erzählt werden. Seit 76 Jahren müssen Überlebende und deren Nachfahren, muss die Welt, müssen wir mit dem Zivilisationsbruch leben, den der Name Auschwitz markiert. Auschwitz war eben nicht nur gestern. Auschwitz ist ganz besonders auch heute. Auschwitz ist einfach immer noch. Und Auschwitz wird bleiben. Wir dürfen niemals vergessen. Einen Schlussstrich darf es niemals geben. Auch kein Relativieren.
Wenn wir – 76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz – über die unfassbaren Gräueltaten des Nationalsozialismus sprechen, dann lehrt uns die Zeit vor allem zwei Schlüsse: Es darf nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen; Auschwitz darf sich nie wiederholen. Jedoch spätestens seitdem AfD-Gauland die zwölf Jahre Naziterrorherrschaft mit dem Wort ‚Vogelschiss‘ bagatellisierte, ist deutlich geworden: Die zweite Lehre aus dem Nationalsozialismus wird untergraben. Jüdinnen und Juden haben in Deutschland wieder Angst. Das ist eine inakzeptable Entwicklung. Gegen diese brauchen wir endlich den Schulterschluss aller Demokratinnen und Demokraten.“