Der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns hat heute die Novelle des Denkmalschutzgesetzes beschlossen – die erste seit 19 Jahren. Damit werden die rechtlichen Grundlagen für den Erhalt und die Nutzung des kulturellen Erbes modernisiert und an aktuelle Anforderungen angepasst.
„Denkmäler prägen das Gesicht Mecklenburg-Vorpommerns – von den Altstädten in Stralsund und Wismar bis zu den Gutshäusern auf dem Land. Diese Orte erzählen Geschichten – sie machen unser Land unverwechselbar“, sagt Beatrix Hegenkötter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Denkmalschutz ist Standortpolitik – kulturell und wirtschaftlich: für das Handwerk, den Tourismus und die kulturelle Identität unseres Landes.“
Mit der Novelle wird der Denkmalschutz digital, ökologisch und sozial weiterentwickelt. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören eine landeseigene digitale Denkmalliste, die Stärkung von Barrierefreiheit und Teilhabe, die Verankerung des Klimaschutzes sowie der Abbau bürokratischer Hürden durch klare Zuständigkeiten und Fristen.
„Wir sorgen für weniger Bürokratie beim Bauen, mehr Klimaschutz und echte Barrierefreiheit“, so Hegenkötter.
Künftig sollen kleinere Bauvorhaben an Denkmalen schneller und unbürokratischer möglich sein, etwa durch eine Genehmigungsfiktion nach vier Wochen.
Auch die Verbindung von Denkmalschutz und Klimaschutz wird gestärkt: „Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden werden künftig einfacher möglich, ohne den historischen Charakter zu gefährden“, betont Hegenkötter.
„Denkmalschutz ist kein Bremsklotz, sondern ein Gemeinschaftsprojekt für unsere Zukunft“, fasst Hegenkötter zusammen. „Mit dieser Novelle schaffen wir die Grundlage dafür, dass unser kulturelles Erbe lebendig bleibt und auch kommende Generationen davon profitieren können.“
Dr. Anna-Konstanze Schröder, Sprecherin für Heimatpflege, ergänzt: „Denkmalschutz ist kultureller Umweltschutz. Historische Gebäude, Bodendenkmäler und Parkanlagen prägen unsere Kulturlandschaft und machen unser Land zu dem, was es ist – unserer Heimat. Die Erhaltung der meisten Denkmäler verdankt unsere Gesellschaft vielen ehrenamtlichen Denkmalenthusiasten, die sich mit Zeit, Arbeitskraft, KnowHow und eigenem Geld für die Denkmalpflege einsetzen. Denn jedes Denkmal ist einmalig. Dank sei allen Denkmalretterinnen und -rettern im Land.“
